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Playtime – Tatis Herrliche Zeiten
F 1967; R: Jacques Tati; D: Jacques Tati & Tativille
Für diesen Film ließ Jacques Tati auf einem Studiogelände ein paar Straßen eines futuristischen Paris aus Beton, Stahl und Glas bauen, das spöttisch „Tativille“ genannt wurde. Darin setzte er ein großes Ensemble von Filmfiguren dem Chaos des modernen Lebens aus. Tati selbst war in seiner Rolle des Monsieur Hulot nur einer von vielen – ein Grund dafür, dass „Playtime“ zwar von Kritikern geliebt wurde und wird, aber leider monumental an den Kinokassen scheiterte. Tati ging Bankrott und machte danach mit „Trafic“ nur noch einen einzigen, vergleichsweise konventionellen abendfüllenden Spielfilm.
So, 17 Uhr Metropolis, Hamburg
#Female Pleasure
CH/D 2018; R: Barbara Miller
Fünf Frauen von fünf Kontinenten sprechen in diesem Dokumentarfilm von Barbara Miller über weibliche Sexualität. Als Aktivistinnen, die die Tabus des Schweigens und der Scham brechen, die ihnen in ihren konservativen Gesellschaften und durch ihre Religionen auferlegt wurden, werden sie beschimpft, verfolgt und bedroht – zum Teil sogar mit dem Tod. Bei der Vorstellung ist die Schweizer Regisseurin Barbara Miller zu Gast.
Sa, 17.30 Uhr, Abaton, Hamburg
Der Trafikant
D/A 2018; R: Nikolaus Leytner; D: Simon Morzé, Bruno Ganz
Bruno Ganz kann alles spielen: sowohl Adolf Hitler („Der Untergang“) als auch Sigmund Freud. In „Der Trafikant“ verkörpert er den Psychoanalytiker in den letzten Jahren seines Lebens. Im Wien der späten 1930er-Jahre wird er zum väterlichen Freund des Lehrlings Franz, der in einer Trafik, also einem Kiosk arbeitet. Nach dem Anschluss Österreichs an das NS-Deutschland versucht der junge Mann, Freud dazu zu überreden, nach England auszuwandern. In seinem Laden muss er nämlich hautnah erleben, wie schnell das Land zu einer Nazidiktatur wird. Der Film ist eine Adaption des Romans von Robert Seethaler und von Nikolaus Leytner als gediegene Literaturverfilmung inszeniert worden.
Do bis Mi, 20.30 Uhr, Koki, Lübeck
Absent Present
D 2000; R: Angelika Levi
Der Protagonist von „Absent Present“ ist ein junger Mann, der 1979 aus Namibia in die DDR gebracht und 1990 wieder zurückgeschickt wird. Zwei Jahre später reist er als Anhalter durch Europa – und geht der Filmemacherin verloren. Angelika Levi begibt sich auf die Suche nach dem jungen Mann, findet dabei aber andere Reisende und Geflüchtete, deren Geschichten sie erzählt. Auf diese Weise fügt sich ihr Film allmählich zu einem Essay über die verschiedenen Formen des Reisens.
Fr, 20.30 Uhr, Kino im Sprengel, Hannover
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