sex und steuersünder: finanzminister eichel folgt philippinischem bettwäsche-modell:
Immer auf der Suche nach neuen Möglichkeiten, Steuersünder zu entlarven, will sich Bundesfinanzminister Hans Eichel ein Vorbild an den philippinischen Finanzbehörden nehmen. Der Leiter der Steuerbehörde von Quezon, Victor Endriga, lässt nämlich jetzt die benutzte Bettwäsche von Sexclubs und ähnlichen Etablissements zählen, um Steuersündern das Handwerk zu legen. Die zur Reinigung gebrachten Laken ließen auf die tatsächliche Zahl der Kunden schließen, erläuterte Endriga der Zeitung Manila Standard am Mittwoch seine Methode. „Das ist sehr effektiv. Denn kein Kunde will auf schmutzigen Laken liegen.“ Nach einer selbst erdachten Formel multipliziere er die Zahl der benutzten Laken mit drei Prozent des Umsatzes. Heraus komme eine „faire Vorstellung“ von dem, was an den Fiskus gehen solle. Steuerhinterziehung ist nicht nur auf den Philippinen weit verbreitet und wird auch dort durch zahlreiche gesetzliche Schlupflöcher begünstigt, weshalb der deutsche Anti-Amnestie-Mann Eichel jetzt den Kontakt zum philippinischen Lakenermittler sucht.
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