sehen und snacken:
Behnhaus wird schon 100
Eigentlich hatte dort eine Bankfiliale entstehen sollen: in dem klassizistischen Lübecker Stadtpalais, dessen letzter Bewohner, Johannes Heinrich Behn, das Haus 1920 an ein Geldhaus verkaufte. Lübecks Museumsdirektor Carl Georg Heise fand aber, dass dort Kunst gezeigt gehöre, überredete Lübecker Bürger zur Geldspende, sodass die Stadt das Haus am 7. 2. 1921 zurückkaufen konnte. Heise verlagerte die bis dato im Dommuseum präsentierte Sammlung des 19. Jahrhunderts ins Behnhaus, kaufte Werke des Expressionismus und der Neuen Sachlichkeit an und gründete die Sammlung der „Klassischen Moderne“. All das wird Alexander Bastek, der aktuelle Leiter der Bahnhauses, am 18. Februar in einen digitalen Vortrag referieren.
Der Vortrag ist am 18. 2. ab 18 Uhr zu hören auf www.vlga.de
Kunst im Schaufenster
Der Titel klingt ironisch, und vermutlich ist er es auch: „Ich hatte wertvolle Wahrnehmungen, die dich betrafen“ heißt die Ausstellung, die Lynne Pankow im Zuge der Jahresausstellung der Hamburger Hochschule für bildende Künste im Schaufenster eines Ladens in Hamburger Grindelviertel präsentiert. Die dortige Installation soll auf die Sehnsucht der Menschen nach dem Magischen und Unerklärlichen verweisen. Bis 14. 2., Paletti Naturwaren, Hamburg, Rutschbahn 5
Plattdeutsch als Fremdsprache
Wie Schleswig-Holstein spricht? Das erklärt der Lehrer und Plattdeutsch-Autor Karl-Heinz Groth in dem Bändchen „So snackt Schleswig Holstein“. Da lernt man, alphabetisch aufgelistet, was der Holm ist (eine einstige Insel in der Schlei) oder was „Jaag em to Holt“ bedeutet, nämlich: „Jag ihn in den Wald, der stört nur“ – so, wie es früher die Bauern mit ihren Schweinen taten, damit sie sich von Eicheln und derlei selbst ernährten.
Karl-Heinz Groth: „So snackt Schleswig Holstein“, Ellert & Richter Verlag, 168 S., 12 Euro
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