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schlossplatzKommission der Öffentlichkeit

Ginge es nach dem Regierendem Bürgermeister Eberhard Diepgen, wäre die Einsetzung einer Expertenkommission zur Neubebauung des Schlossplatzes so unnötig wie ein Kropf. Der CDU-Landeschef hat nie mit seiner Meinung hinter dem Berg gehalten. Für Diepgen gehört der Palast der Republik auf die Abrisshalde der Geschichte und in die historische Mitte der Stadt das rekonstruierte Stadtschloss.

Kommentar vonROLF LAUTENSCHLÄGER

Die ideologischen Vorbehalte des Regierenden gegenüber einer offenen Debatte und der Frage einer modernen Gestaltung des zentralen Ortes der Stadt und des Staates – sie erhalten durch die Zusammensetzung der Kommission allerdings einen Dämpfer. Die Runde ist ausgewogen ausgewählt. Den nostalgischen „Schloss-Falken“ stehen prominente Modernisten gegenüber – mit Argumenten zeitgenössischer Baukultur. Ein pures Votum für die Rekonstruktion des Schlosses wird Diepgen nicht erhalten, wahrscheinlicher ist ein Vorschlag für eine Collage aus Alt, Modern und Bestehendem.

Viel wichtiger für die Gestaltung des Schlossareals aber ist, dass die Kommisssion ihre Aufgabe nicht darin sieht, alte ideologische Ost-West-Suppentöpfe wieder aufzumachen. Die Arbeitsfrage kann nicht heißen „Freiraum, Schloss, Palast oder Neubau?“. Vielmehr muss ein Diskurs über die Zukunft des Ortes geführt werden. Alle bereits diskutierten Nutzungsmöglichkeiten – vom Medienzentrum über die Ansiedlung europäischer Institutionen bis zum Museumskomplex – sollen aufs Tapet. Erst danach lassen sich finanzielle, städtebauliche und architektonische Fragen ableiten.

Nur in einem Punkt darf sich die Fachrunde jetzt schon festlegen: Der Schlossplatz als Zentrum von Stadt und Staat gehört der Öffentlichkeit. In Zeiten der Privatisierung und der kommerziellen Nutzung des öffentlichen Raums ist das die wichtigste Botschaft.

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