rücktritt auf raten: Die CDU nach Klaus Landowsky
Koalitionskrisen haben ihre eigene Konjunkturen. Schien es vor Wochenfrist noch so, als hätte sich die SPD mit ihrer „Forderung nach Konsequenzen“ in eine politische Sackgasse manövriert, steht nun die CDU mit dem Rücken zur Wand. Erstmals seit dem Beginn der Spendenaffäre ist das Ende der Ära Landowsky tatsächlich in Sicht.
Kommentar von UWE RADA
Ein entscheidender Grund für den neuerlichen Umschwung waren die Prüfungen des Bundesaufsichtsamtes für Kreditwesen. Was die Opposistion immer behauptet hatte, ist nun amtlich beglaubigt: Es gibt ein System Landowsky. Mit seinem vorzeitigen Abgang aus der Bankgesellschaft ist Landowsky einem Rausschmiss nur zuvorgekommen. Ein ungeeigneter Banker ist aber auch für eine CDU-Fraktion auf Dauer nicht zu halten. Mit Landowsky würde die CDU in den nächsten Wochen mehr Schaden nehmen als ohne ihn.
Ist eine CDU ohne Landowsky aber gleich bedeutend mit dem Ende des Systems Diepgen? Zweifel sind zumindest angebracht. Eberhard Diepgen ist auf Distanz zum ehemaligen Weggefährten gegangen. Vorrangig für ihn ist nun, innerhalb der Fraktion einen Nachfolger für Landowsky zu finden, der das liberale und das konservative Lager zusammenhält, gegenüber dem Regierenden aber nicht zu stark wird. Das Allerletzte, was der Berliner CDU passieren darf, ist eine Dauerfehde wie zwischen Angela Merkel und Friedrich Merz.
So aber wird sich Diepgen so lange halten, wie die SPD keine überzeugende Alternative vorzuweisen hat. Das Ende des Systems Landowsky ist noch lange nicht das Ende der Großen Koalition.
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