rudolf scharping: neuer ärger mit dem kopf:
Rudolf Scharping hat mal wieder Ärger mit seinem Generalstab. Dem Berliner Tagesspiegel verriet der publicitysüchtige Minister am vergangenen Sonntag, dass er seine nach dem Umzug immer noch leeren Bürowände mit Papierfahnen dekorieren will, bedruckt mit Weisheiten von Immanuel Kant, „die ihm viel bedeuten“. Zum Beispiel: „Aufklärung ist der Aufbruch des Menschen aus selbst verschuldeter Unmündigkeit.“ Hochrangige Militärexperten werteten dies als abermaligen Beweis für Scharpings fachliche Unzulänglichkeit. Aufklärung sei, „rauszukriegen, wo Bin Laden versteckt ist und nichts anderes“, so ein Fünf-Sterne-General, der namentlich nicht genannt werden will. Wenn „der Graf sich unbedingt was von Kant an die Wand pinnen will“, solle er „besser andere Sprüche nehmen“. Zum Beispiel: „Man könnte vermuten, dass der menschliche Kopf eigentlich eine Trommel sei, die nur darum klingt, weil sie leer ist.“ Und „wenn er schon auf der Leiter steht“, so der General weiter, „soll er aufpassen, dass er nicht wieder auf seinen Kopf fällt.“
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