reisenotizen: NEW YORK
Die Kühe sind los. Über 500 verrückt bemalte lebensgroße Kühe aus buntem Fiberglas schmücken demnächst die Straßen, Plätze und Parks von New York. Die so genannte Kuhparade startet am 15. Juni 2000 und endet am 6. September. Die Kühe können am Ende der Aktion von der Öffentlichkeit für einen karitativen Zweck ersteigert werden.
Und damit der Event auch zum Event wird, bieten diverse Hotels Pauschalarrangements mit speziellen Kuh-Touren durch die Stadt. Einige Restaurants servieren Kuh-designte Eisspezialitäten. Die Kühe werden in ganz New York, vom Central Park bis zum South Street Seaport, zu bewundern sein. Wer genau wissen möchte, welche Kuh wo zu finden ist, kann sich unter www.cowparade.com weitere Informationen einholen.
Und natürlich gibt es neben Kühen noch zahlreiche andere Attraktionen in der Stadt am Hudson: Ihr Ticket in den Sommer heißt die Sommerpromotion des Fremdenverkehrsamts. So locken beispielsweise Geschäfte und Restaurants mit Schnäppchen und während der Restaurant-Woche vom 19. bis 23. Juni wird in über 100 Toprestaurants New Yorks ein Dreigängemenü zu einem Preis von zirka 40 Mark serviert.
Über 50 der interessantesten kulturellen Einrichtungen der Stadt haben sich zusammengeschlossen und bieten eine Tour an, die die Highlights in einer Stunde abklappert. „Inside Hour“ wird dieses schnell, schneller, am schnellsten Angebot genannt.
Und außerdem: hunderte von Straßenfesten, Festivals, Paraden, Theater- und Musikaufführungen, viel davon umsonst. Weitere Informationen: www.nycvisit.com
Von der Stadt aufs Land: Die amerikanischen Nationalparks geraten immer stärker in Bedrängnis. Überfüllung, Baumaßnahmen und Luftverschmutzung setzen vor allem den bekannten Reservaten zu. Dies geht aus dem Jahresbericht der National Parks Conservation Association (NPCA) hervor, einer 400.000 Mitglieder starken privaten Naturschutzorganisation. „Der Status eines Nationalparks“, so NPCA-Präsident Thomas Kiernan, „schützt die einzigartigen Territorien nicht länger vor der Zerstörung durch den Menschen.“ 1872 sei der Yellowstone Nationalpark als erstes Naturreservat der Welt eingerichtet worden, um die einzigartige Flora und Fauna dieser Region ungestört und dauerhaft zu erhalten. Heute gehöre er zu den am stärksten bedrohten Naturgebieten der USA. Selbst in abgelegenen Parks wie dem Denali in Alaska werde die noch intakte Umwelt bald zerstört, wenn die vorgesehen Straßen und eine Ferienanlage gebaut würden. Insgesamt nannte die Organisation zehn gefährdete Nationalparks, darunter „Everglades und Big Cypress“ in Florida, „Great Smoky Mountains“ in Tennessee und „Haleakala“ auf Hawaii. Gefahr droht auch dem Joshua Tree Nationalpark in Kalifornien: Nur 2,5 Kilometer außerhalb des Wüstenreservats entstehe derzeit eine Mülldeponie für bis zu 20.000 Tonnen Abfall pro Tag. Für den Niedergang des Petrified Forest Nationalpark in Arizona sorgen dagegen ausschließlich die Touristen: Sie schleppen pro Jahr 12 Tonnen der versteinerten Reste des urzeitlichen Waldes aus dem Reservat. faf
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