: "Liebe taz..." - Lehrer nicht verunglimpfen, betr.: Berichterstattung zu Lehrerprotesten
Betr: Beerichterstattung zu Lehrerprotesten
In der bisherigen Berichterstattung in den Medien wie auch in vielen Leserbriefen wird die Arbeit von Lehrerinnen und Lehrern überwiegend geringschätzig und abwertend dargestellt. Offensichtlich wird, daß über Schule und Lehrerinnen/Lehrer jeder mitreden kann, denn jeder hat die Schule besucht und Lehrerinnen/Lehrer kennengelernt. Schule steht heute unter permanentem Wandlungsdruck aufgrund der sich ändernden gesellschaftlichen Bedingungen und der zunehmenden Finanzkrise der öffentlichen Kassen. Lehrerinnen und Lehrer als Fachleute für Unterricht und Erziehung haben in einem täglichen mühevollen Veränderungsprozeß diese Herausforderungen angenommen, Schule vorangebracht und dabei viel Vorzeigbares geleistet. Dies werden alle diejenigen bestätigen, die täglich mit Schule zu tun haben.
Natürlich müssen Lehrkräfte Opfer bringen und jetzt im Rahmen ihrer Arbeitszeit eine höhere Unterrichtsverpflichtung leisten. Natürlich gibt es dagegen Formen des Protestes. Überall dort, wo dabei gegen Gesetze und Rechtsverordnungen gehandelt worden ist, werden diese Verstöße geahndet.
Dies insgesamt nun zum Anlaß zu nehmen, pauschal mit 6.000 Lehrerinnen und Lehrern abzurechnen, deren qualifizierte und engagierte Arbeit zu verunglimpfen, ist unfair und kann nicht unwidersprochen hingenommen werden. Gernot Lückert, Leiter des Referats Schulaufsicht beim Senator für Bildung
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