produkttest: Limonade mit Verkaufsesoterik
Wer sich mit einer Limonade auf dem Markt behaupten will, der versucht es oft mit einer besonderen Geschichte. Bei der Jamu-Limonade (2,99 Euro pro Flasche) geht die so, dass es gar keine Limonade sei, sondern ein „Wellness Getränk“, ohne Zucker, dafür mit einem mehr als 1.000 Jahre alten Rezept aus Indonesien, so eine Art javanisches Insel-Ayurveda. Die klassische Variante („No 3“) ist die mit – natürlich organischen – Gewürzen: Chili, Kurkuma, Ginseng, Ingwer, Kardamom, Koriander, Muskatnuss, Pfeffer. Und für die Energie Guarana. Soll glücklich machen und Konzentration und Ausdauer stärken. Aber genug der Verkaufsesoterik.
Sie sieht aus wie eine Rhabarberschorle, schäumt stark und prickelt überraschend wenig. Undefinierbar fruchtig, nicht schlecht, aber insgesamt doch wie eine leicht wässrige Saftschorle, die gerne was Tolleres wäre. Immerhin mit Koffein. Gut, dass sie die ganzen Gewürze draufgeschrieben haben, man schmeckte sie sonst kaum. Ein Aspekt der Geschichte stimmt übrigens nicht: „Ohne Zucker“, wie es auf der Website steht, trifft zumindest bei dieser Sorte nicht zu. Sebastian Erb
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