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press-schlagIst Deisler die Spitze eines finanziellen Eisbergs?

Die geheimen Konten des FC Bayern München

Ein bisschen verwunderlich war es schon, als Bayern München nicht mehr mit Borussia Dortmund um Thomas Rosicky mitbieten konnte. Erstaunlich auch, dass der britische Defensivklopper Sol Campbell plötzlich angeblich zu teuer war, obwohl Manager Uli Hoeneß angekündigt hatte, endlich auch mal ganz groß auf dem Transfermarkt zuschlagen zu wollen. Und am Ende reichte es nicht mal für Jens Nowotny, einen deutschen Nationalspieler. Also, wer das nicht zahlen kann . . .

Ob es nun die Rasterfahndung nach Bin Ladens Geldflüssen war oder der von Uli Hoeneß behauptete „Bruch des Bankgeheimnisses“, dank des 20 Millionen Handgelds für Sebastian Deisler kennen wir jetzt die Gründe, warum die Bayern immer so klamm waren: Die ganze Kohle ist für irgendwelche Vorverträge auf diversen Geheimkonten verstreut. Deisler, das darf man annehmen, ist nur die Spitze des Eisbergs. Was mag bei Ballack auf der hohen Kante liegen, bei Kehl, Willi, Timm. Gar nicht zu reden von diversen ausländischen Stars.

Schon erreichen uns Augenzeugenberichte, wie Luis Figo in einem Madrider Hotel Bayern-Vize Karl-Heinz Rummenigge an den Kragen ging, weil der ihm partout nicht von der Pelle wich und im Stile eines verkehrt gepolten Harpo Marx ständig Dollarbündel in die Jackentasche stopfte. Am Samstag wurde am Rande von „Wetten, dass“ ein Typ, „der Gerd Müller ähnelte“, dabei beobachtet, wie er David Beckham aufforderte endlich die 40 Millionen zurückzuzahlen, die man auf eines seiner so genannten „Peanuts-Konten“ in Luxemburg für einen Vorvertrag überwiesen habe. „Wie, das wollt ihr zurück?“, habe Beckham erstaunt gefragt und hinzugefügt: „Das wird Poshy aber nicht gefallen, wir haben Brooklyn dafür schon ein neues Schaukelpferd gekauft, nachdem er von dem alten die ganzen Brillanten abgefressen hatte.“

Ähnliche Probleme gibt es mit dem Neuseeländer Charles Dempsey, der sich weigert, die Hälfte seiner 30 Millionen samt Kuckucksuhr zurückzugeben, weil er bei der Fifa-Entscheidung über die WM 2006 ja nicht für Deutschland gestimmt, sondern sich bloß enthalten hatte. Auch die Münchner Stadtverwaltung stellt sich quer, was die 100 Millionen betriffft, die für nicht eingehaltene Zusagen bei der Stadionfrage geflossen waren. „Die Kohle ist irgendwie versickert“, bekommen die Bayern seit Wochen zu hören.

Spätestens ab 2006 werden derartige Unliebsamkeiten jedoch ein Ende haben: Dann treten Oliver Kahn und sein Assistent Sammy Kuffour ihren neuen Job im Management an: Schuldeneintreiber in der neu geschaffenen Abteilung „Pulp Fiction“. MATTI LIESKE

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