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portraitRecht auf Kälte auch für Inuit

Die Klimaaktivistin Sheila Watt-Cloutier Foto: ap

„Alle reden nur von den Eisbären“, beklagte Sheila Watt-Cloutier, als sie 2007 im norwegischen Stavanger den „Rachel-Carson-Preis“ entgegennahm: „Anscheinend wird nur zu schnell vergessen, dass dort auch Menschen leben, dass der Klimawandel auch ein menschliches Antlitz hat.“

„Mutter der Umweltbewegung der Inuit“ und „Anwältin für ihr Volk“ hatten RednerInnen damals die Aktivistin genannt. Seit etwa 20 Jahren gilt sie als international bekannteste Repräsentantin der Inuit.

Geboren wurde sie 1953 in Kuujjuaq im Norden der kanadischen Provinz Québec. Die ersten zehn Lebensjahre „verbrachte ich vorwiegend auf dem Hundeschlitten“, sagt Watt-Cloutier. 2002 bis 2006 war sie Vorsitzende der „Inuit Circumpolar Conference“ (ICC), die weltweit rund 150.000 Inuit repräsentiert. Internationale Aufmerksamkeit erregte sie 2001 bei der Konferenz in Stockholm, die die Konvention zum Verbot sogenannter persistenter organischer Schadstoffe verabschiedete. Dort schilderte Watt-Cloutier eindringlich, wie sich PCB und DDT in der traditionellen Nahrung der Inuit angereichert hatten.

„Es scheint unser Schicksal zu sein“, warnte sie 2005, „dass wir eine Art Alarmglocke für den Rest der Welt sind. Für den Globus stellen die Klimaveränderungen eine künftige Gefahr dar. Doch für uns, die wir in den arktischen Gebieten leben, ist es bereits blutiger Ernst.“ Sie befürchte, dass die Kultur der ­Inuit zusammen mit dem Eis ganz verschwinden könne.

Reinhard Wolff

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