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nachrichten

In Hamburg wächst der Berg unerledigter Ermittlungsverfahren

Die Zahl unerledigter Ermittlungsverfahren bei den Staatsanwaltschaften ist nach Angaben des Deutschen Richterbundes in Hamburg so stark wie in keinem anderen Bundesland gestiegen. Verzeichneten die Ermittler 2021 noch 22.900 unerledigte Fälle, so wuchs der Aktenberg mit offenen Verfahren im vergangenen Jahr auf 47.953, wie die Juristenvereinigung unter Berufung auf eine Umfrage der „Deutschen Richterzeitung“ bei den Justizministerien der Länder mitteilte. Das bedeute einen Anstieg um mehr als 100 Prozent in Hamburg. Im Durchschnitt der Länder gab es laut Richterbund seit 2021 eine Zunahme unerledigter Verfahren um 30 Prozent auf einen neuen Rekordwert von 930.000 Fällen in ganz Deutschland. (dpa)

Bremen verzichtet in Kitas auf Niveau

In Bremer Kindergärten sollen künftig auch Personen ohne die entsprechende pädagogische Ausbildung die Gruppe leiten dürfen – zumindest übergangsweise. Damit solle der Fachkräftemangel abgefedert werden, sagte die Senatorin für Kinder und Bildung, Sascha Aulepp (SPD), am Dienstag. Der Senat habe einen entsprechenden Gesetzentwurf in die Verbandsanhörung gegeben. Er sieht eine Befristung auf fünf Jahre vor und soll bereits zu Beginn des kommenden Kita-Jahres in Kraft treten. Infrage kommen besonders Menschen, die bereits eine Qualifizierung zur Kindertagespflegeperson absolviert haben, erläuterte Aulepp. Als Zweitkraft seien schon jetzt Mit­ar­bei­te­r*in­nen mit dieser Qualifikation in Kita-Gruppen tätig. Im vergangenen Jahr haben sich der Senatorin zufolge 100 Männer und Frauen zur Kindertagespflegeperson ausbilden lassen, 50 weitere seien in einer Qualifizierungsmaßnahme. Ihnen werde zusätzlich eine berufsbegleitende Ausbildung zur Erzieherin oder Erzieher angeboten. (epd/taz)

Mann mit Messer sorgt für ICE-Räumung

In Gifhorn ist ein ICE auf dem Weg von Köln nach Berlin gestoppt und durch die Bundespolizei geräumt worden. Anlass dafür war die Drohung eines 44-jährigen Fahrgasts, mit einem Messer Zugpersonal und Mitreisende anzugreifen. Der Verdächtige sei der Polizei bereits am Dienstagmorgen im Hauptbahnhof Hannover aufgefallen. Dort hatte er das Zugpersonal eines anderen ICE beleidigt und bedroht, weil er sein Fahrrad nicht habe mitnehmen dürfen. Bundespolizisten hatten daraufhin Strafverfahren wegen Beleidigung und Bedrohung ein geleitet. Nun kam ein weiteres Ermittlungsverfahren hinzu, wegen Störung des öffentlichen Friedens durch Androhung von Straftaten. (dpa/taz)

Wo Pferderennen war, soll Waldeslust werden

Auf 4,65 der 30 Hektar der ehemaligen Bremer Galopprennbahn entsteht ein kleiner Mischwald. Das teilte die Umweltsenatorin Kathrin Moosdorf (Grüne) mit. Die ersten Bäume sollen im Herbst im östlichen Bereich des Areals gepflanzt werden. Ein per Bürgerentscheid 2019 beschlossenes Gesetz schreibt fest, dass die stillgelegte Pferdesportbahn als grüne Ausgleichsfläche weiterzuentwickeln sei. Wohnbebauung und Industrieansiedlung sind ausgeschlossen. Der geplante Wald soll auch für einen Ausgleich für die Flächen sorgen, die im Zuge der klimafreundlichen Umrüstung des Bremer Stahlwerks in Bremen Nord weichen. Die Projektkosten belaufen sich auf 490.000 Euro. Geplant sei eine Bepflanzung mit typischen Baum- und Straucharten eines einheimischen Laubwaldes, hieß es. (epd/taz)

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