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multimediaNetzwerker appellieren an Hochschulen

Mehr Kooperation bitte

Die in der Deutschen Initiative für Netzwerkinformation (DINI) vereinten Rechenzentren, Bibliotheken, Medienzentren und wissenschaftlichen Fachgesellschaften machen auf ihrer ersten Jahrestagung Mitte September in Dortmund konkrete Vorschläge für ein effizienteres Informationsmanagement an den deutschen Hochschulen.

Noch sind die Hochschulen nicht fit für die Informationsgesellschaft. Wichtige wissenschaftliche Veröffentlichungen schlummern auf den Festplatten der Institutsserver. Für die Produktion von multimedialen Lehr- und Lerneinheiten fehlt es häufig an Zeit und Kompetenz. Die dennoch schon zahlreichen multimedialen Beispiele werden nicht hochschulübergreifend genutzt, da sie schlecht nachgewiesen und erschlossen sind. „Der Einsatz von Multimedia in Lehre und Studium und das wissenschaftliche Publizieren im Internet erfordern eine viel engere Zusammenarbeit der Wissenschaftler als Nutzer und Produzenten mit den Dienstleistungseinrichtungen für wissenschaftliche Information und Kommunikation an den Hochschulen“, so der Vorsitzende von DINI, der Göttinger Universitätsbibliotheks-Direktor Elmar Mittler.

Auf der ersten DINI-Jahrestagung in Dortmund berieten rund 100 Experten aus dem gesamten Bundesgebiet und aus dem Ausland Empfehlungen und Standards zur Förderung des elektronischen Publizierens sowie zur Produktion und dem Nachweis von Multimedia an den Hochschulen. „Das Internet zwingt zu globalem Denken und lokalem Handeln“, stellt Peter Schirmbacher, Leiter des Rechenzentrums der Humboldt-Universität, dem Sitz der DINI-Geschäftsstelle, fest. Seiner Meinung nach sollten die Wissenschaftler ihre Publikationen künftig in elektronische Archive einbringen, für die der weltweite Zugang und Datenaustausch gesichert wird.

Dazu richtet DINI einen dringenden Appell an die Betreiber von elektronischen Publikationsarchiven an deutschen Hochschulen: Sie sollen sich der internationalen Open-Archive-Initiative anschließen und deren Standards einführen. Auf Publikationen deutscher Wissenschaftler könne so international besser zugegriffen werden, sie würden effektiver recherchierbar, systematisch gepflegt und in authentisierten lokalen Hochschularchiven einer Langzeitarchivierung zugeführt.

Einige deutsche Server-Betreiber haben im Vorfeld der Dortmunder Tagung bereits ihre Absicht erklärt, dem DINI-Appell zu folgen, darunter das Projekt DissertationenOnline, das PhysNet, die Humboldt-Universität, der Oldenburger Universitätsverlag und der Göttinger Digitalisierungsserver.

Informationen:Peter Schirmbacher,Telefon (030) 20 93 22 61, E-Mail:schirmbacher@rz.hu-berlin.deOpen Archive Initiative:www.openarchives.org

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