moneta Steuerfallen: Alle Jahre wieder...
Engelsgleich präsentieren sich die Anbieter unterschiedlicher Steuersparmodelle. Nun, da der September seinem Ruf als generell schlechtester Börsenmonat alle Ehre bereitet hat, haben vermeintlich sichere Angebote wieder Hochkonjunktur. Je größer die Verluste an der Börse und je später das Jahr, desto größer die Gefahr, fraglichen Angeboten auf den Leim zu gehen.
Wie so häufig wird suggeriert, dass es dieses Jahr nun wirklich das letzte Mal möglich sein soll, nennenswert Steuern zu sparen. Und wie immer tummeln sich unter den Anbietern mindestens so viele schwarze wie weiße Schafe. Alle Jahre wieder.
Ich möchte an dieser Stelle darauf hinweisen, dass geschlossene Immobilienfonds, Medien-, Schiffs- und Windenergiefonds grundsätzlich ein unternehmerisches Risiko darstellen. Wäre das nicht so, gäbe es keine steuerliche Abschreibungsmöglichkeit! Auch kreditfinanzierte Renten- und Lebensversicherungen, insbesondere die ausländischer Anbieter, sind mit Vorsicht zu genießen. Die Rechnung kann nur aufgehen, wenn die hohen Vergangenheitsrenditen auch zukünftig erzielt werden. Der Hinweis, dass die überdurchschnittlichen Renditen mit einem Aktienanteil von durchschnittlich 80 Prozent erzielt wurden, könnte sich hier als hilfreich erweisen. (Nicht, dass ich einen Abgesang auf die Börsen einstimmen möchte!)
Wer seine Steuerlast für dieses Jahr noch drücken möchte, sollte sich langsam aber sicher auf die Suche machen und mit penibler Sorgfalt prüfen. Die hektische Betriebsamkeit kurz vor der Bescherung ist nicht nur unnötig, sondern verbunden mit dem Risiko, den letzten Ramsch zu ergattern.
Angebote, die sich wie Weihnachten, Ostern und Geburtstag in einem anhören, gehören in die Tonne und nicht auf den Gabentisch!
Susanne Kazemieh ist Finanzmaklerin und Gründerin der Frauenfinanzgruppe, Grindel-allee 167, 20144 Hamburg, Tel.: 4142 6667, Fax: 4142 6668, info@frauenfinanzgruppe.dewww.frauenfinanzguppe.de
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