meinungsstark:
Demokratie und Meinungsfreiheit?
„Kampf gegen die Erderhitzung: Danke, China!“,
wochentaz 8.–14. 11. 25
Der Klimawandel wird Millionen von Menschen das Leben kosten oder zumindest ihr Leben erheblich einschränken. Rechtfertigt diese Katastrophe jedoch die nonchalant-saloppen Bemerkungen von Jonas Waack im Abbinder seines Artikels, wo er Defizite bei Demokratie, Meinungsfreiheit und Arbeitsschutz in China als nicht besonders schön abtut? Unter Xi Jinping hat sich dort ein faschistoides Gewaltregime entwickelt, das die Freiheit und Unversehrtheit der Chines:innen wie der Menschen weltweit (in Nordkorea, der Ukraine, den zentralasiatischen Staaten, Südostasien, Afrika etc.) heute schon mit Militärstiefeln tritt. Wirklich, alles nur lästiges Beiwerk, das man (also die Gequälten und Getöteten auch) hinnehmen muss, um den vom Autor mal so in wenigen Absätzen behaupteten entscheidenden Anteil Chinas an der Verlangsamung der Erderwärmung sich voll entfalten zu lassen. Wirklich?
Clemens Schneider, Berlin
Im Namen der Gier
„Warum braucht Klimaschutz mehr Kapitalismus?“,
wochentaz vom 15.–21. 11. 25
Ach, wie gerne lese ich Peter Unfrieds Kolumne. Immer kontrovers, regt zum Reflektieren eigener Standpunkte an, Er scheint irgendwie genauso irritiert und verwirrt zu sein wie ich. Die Nadel meines humanistischen, gesellschaftlichen und moralischen Kompasses tanzt Rumba. Irgendwie doch klar, dass die Ressourcen des Planeten endlich sind und deren Nutzung zur Vernichtung der Lebensgrundlage auch unserer Spezies beiträgt und bis dahin die Bedingungen für ein angenehmes und entspanntes Miteinander immer schlechter werden. Anstatt gemeinsam nach Lösungen zu streben, hauen wir uns gnadenlos die Köppe ein und wünschen uns, zumindest wir alten Westler, dass alles so bleibt oder wieder wird wie 1985. Aber Kapitalismus soll helfen? Klimaschutz braucht Kapitalismus? Och nee, das hört sich wie eine Kapitulation an. Alles das, was „uns“ heilig war, auf dem Altar des heiligen Grals „ Wirtschaftswachstum“ im Namen der Gier und zum Wohle einiger Superreichen und Kandidaten, die unbedingt superreich werden wollen, opfern? Kapitalismus bedeutet Ausbeutung von menschlichen und dinglichen Ressourcen. Kapitalismus ist Teil des Problems, ihre Stellvertretung sitzt als Lobby im Regierungsviertel bzw. in der Regierung. Vielen Dank.
Heinz Kurtenbach, Much
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