meinungsstark:
Ein „verdrießlich Geschäft“
„Wie gut fühlen Sie sich über Wissenschaft und Forschung informiert?“, wochentaz vom 16.–22. 11. 24
Der Titel suggeriert, wie so oft, eine Bringschuld der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftsjournalisten. Meines Wissens gab es zu keiner Zeit mehr Möglichkeiten, sich über die Forschung und ihre Ergebnisse zu informieren, dies sowohl in Printmedien als auch im Netz – und dies für fast alle Bildungsniveaus. Interessant wäre deshalb eine Untersuchung mit der Frage: „Wie viel Zeit und Mühe wenden Sie auf, um sich regelmäßig über die Wissenschaften und ihre Ergebnisse zu informieren?“ Aber wie schon Kant bemerkte, ist Denken ein „verdrießlich Geschäft“.
Theo Martin, Dettingen
Andere Zeiten …
„Mein Vormieter Max Anschel, ermordet 1944 im KZ“,
wochentaz vom 16.–22. 11. 24
Danke für den Artikel. Mir hat man als Jungen auf meine vielen Fragen erzählt: Das seien andere Zeiten gewesen, damals – und hat es im Grunde so dargestellt, als seien diese Zeiten wie ein Unwetter über das Land gekommen. Und dass mich Grünschnabel das nicht zu interessieren hätte, wieso beim Nachbarn im Vorgarten ein Fahnenmast stünde und dass die Männer in unserer Verwandtschaft auf Familienfotos alle Uniform trügen. Die seien aber nicht Soldaten gewesen, aber so etwas Ähnliches – hat man mir als 10-Jährigem erzählt. Geschichte ist eben nichts, was nur in Büchern steht, das ist unsere Geschichte, und die ist in unserer Stadt passiert.
Klaus-Joachim Heuser, Gütersloh
Ein Macher
„Die Verunsicherung“, taz vom 20. 11. 24
Nach dem Krachen der Ampel wird die Frage immer lauter, wer bei der SPD als Kanzler kandidiert. Die Beliebtheitswerte sprechen für Verteidigungsminister Boris Pistorius – einen Macher, der sich nicht unterkriegen lässt. Der Großteil der SPD hält (noch) am derzeitigen Kanzler Olaf Scholz fest. In der Ampel flackerte es leider von Anfang an. Es wurde einfach zu viel herumgeeiert. Undichte Stellen, Streitereien über die Medien und vieles mehr. Man darf allerdings nicht verkennen, dass die Ampel mit der Pandemie und der russischen Aggression von Anfang an vor besonderen Herausforderungen stand. Achim Bothmann, Hannover
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