meinungsstark:
„Die wahren Thüringer“?
„Kein braunes Wunder. Dort, wo die AfD normalisiert ist, feiert sie Erfolge: Die Landratswahl im thüringischen Sonneberg ist besonders für die Strategie der Union ein Debakel“, taz vom 27. 6. 23
Welche Türen wurden in Sonnenberg aufgestoßen? Die Wähler, die Maaßen zum Bundestagsdirektkandidaten wählten, hatten erneut Gelegenheit zu wählen. Da halfen die Leihstimmen aller anderen Parteien nicht. Das Potential der AfD ist größer als selbst von der AfD für möglich gehalten, wie das Titelbild zeigt. Fulda grenzt an Thüringen! Wie sehr lässt sich das Adenauerhaus von dieser Klientel steuern? Wegen Überfremdungsängsten stehen die „wahren Finnen“ und italienische Faschisten in Regierungsverantwortung, die Bundesregierung steht in der europäischen Asyldebatte isoliert da.
Klaus Warzecha, Wiesbaden
Macht „die Leisen“ stark!
„Der Osten hat mehr zu bieten als blaue Männchen“,
taz vom 27. 6. 23
Sarah Ulrich zeigt uns in diesem Text, dass Medien und Gesellschaft einfach ihren Fokus zu wenig auf emanzipatorische, solidarische und demokratische Positionen lenken. Und welches Foto bringt die taz zu ihrem Artikel? Zeigt das Foto Menschen, die sich Rechten in den Weg stellen, eigene solidarische Alternativen schaffen und die demokratische Kultur stärken? Wie sie es zu Recht in ihrem Beitrag fordert? Nö, ein albernes Foto einer AfD-Veranstaltung mit blauem Männchen. Bitte mehr Berichte und Fotos im Sinne von Sarah Ulrich. Ich kenne viele Menschen aus dem Osten, die darunter leiden, mit diesen Dödeln in einen Topf geworfen zu werden. Und ich glaube, es ist Konstatin Wecker, der singt, „es sind nicht immer die Lauten stark, nur weil sie lautstark sind“. Also bitte, helft mit, dass die Leisen besser und lauter dargestellt werden. Dazu wurde die taz einst gegründet.
Gabi von Thun, Bremen
Instrumentalisierung der Armut?
„Unsozialer Ausstieg. Das Ende der AKW-Nutzung verschärft die sozialen Verwerfungen der Energiewende“,
taz vom 20. 6. 23
Atomkraftwerke länger laufen lassen, damit armen Menschen nicht der Strom abgedreht wird – auf diese perfide Instrumentalisierung von Menschen mit wenig Geld sind schon andere gekommen. Da brauchen wir kein Sprachrohr von Lindner, Merz und Bild in der taz. Und Atomkraftwerke werden nicht sicherer durch eine Statistik, die völlig an der Problematik der Gefährdung durch Atomkraftwerke vorbeigeht.
Helmi Saworski, Berlin
Lieber Leon Holly, Sie sind noch zu jung, um die realen Gefahren der Atomkraft hier kennengelernt zu haben. Mir reicht ein „Tschernobyl-Kind“ mit den ganzen Gefahren während der Schwangerschaft 1986. Die Pilze und die Pilze fressenden Tiere im Schwarzwald sind noch heute belastet. Atomkraft mit seinem Eingriff in kleinste Teilchen ist eine Technik, die wir Menschen nicht wirklich beherrschen. Ein simpler regenarmer Sommer wird schon für die Kühlung zum Problem, siehe Frankreich. Endlagerung und Rückbaukosten eingeschlossen in den Strompreis? Ein frommer Wunsch. Wir, und vor allem die nachfolgenden Generationen, können die Kosten noch gar nicht absehen. Die Finnen haben ein tolles Endlager? Die Zukunft wird das erst noch zeigen. Die Todesfälle sind gering? Nun: Region um Tschernobyl? Unbewohnbar! Region um Fukushima? Unbewohnbar! Zahl der Toten und unheilbar Kranken durch diese Katastrophen? Lieber nicht veröffentlicht. Regina Ryba, Stockach
Isolation macht krank?
„Isolation erhöht Letalität“, taz vom 23. 6. 23
Quatsch! Wenn man es liebt, allein zu sein, ist zusätzlicher Kontakt sogar weniger förderlich für ein längeres Leben.
Hartmut Krollmann, Düsseldorf
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen