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meinungsstark

Das gehört doch alles „verboten“!

„Linker Rosenkrieg“, taz vom 16. 9. 22

Eine Nachricht für „verboten“: Wirtschaftskrieg heißt ab sofort „ökonomische Spezialoperation“. Michael Rettig, Bremen

Sanktionen gegen Aserbaidschan?

„Armenier fürchten weitere Schmach“, taz vom 20. 9. 22

Es fehlt im Bericht der Hinweis, dass die EU Gaslieferverträge mit Aserbaidschan abgeschlossen hat als Ersatz für die Energielieferung des Aggressors Russland. Kündigt die EU nun wegen des völkerrechtswidrigen Angriffskrieges gegen Armenien die frischen Gasverträge und erlässt Sanktionen gegen Aserbaidschan, vergleichbar denen gegen Russland? Eilt unsere Außenministerin nach Armenien, um dem angegriffenen Land Hilfe und Unterstützung zuzusagen? Oder zeigen wir die übliche Doppelmoral, hart gegen Russland, aber blind bei Rechtsverstößen von Freunden oder Handelspartnern? Dann will ich aber nie wieder etwas von Frau Baerbock zum Thema Moral hören. Schon ihr Schweigen zu Assange war bezeichnend genug. Thomas Scholz, Berlin

Es gibt Wichtigeres als diese Königin

Wieso zelebriert die taz tagelang das Geschehen rund um den Tod der englischen Königin? Es gibt viele internationale Krisenherde, es gibt viele Probleme in anderen Ländern, auch solche, die uns fern sind (Hunger in den kenianischen Flüchtlingslagern zum Beispiel.) Angesichts einer solchen Situation ist es nicht eure Aufgabe, tagelang und in voller Breite über die Modalitäten des Begräbnisses der Königin zu berichten. Ich bin darüber sehr erzürnt. Volker Plass, Tübingen

Rassismus-Alarm im Rettungsdienst

„Rechte Retter“, taz vom 17./18. 9. 22

Ich möchte mich ganz herzlich für eure Recherche zum Rassismusproblem im Rettungsdienst bedanken. Ich selbst bin seit Jahren, mittlerweile als Notfallsanitäter, im Rettungsdienst beschäftigt. Ich kann eure Schlussfolgerung bestärken, dass die von euch beschriebenen Vorfälle keine Einzelfälle sind. Egal wo, ob im Fahrdienst selbst, der Leitstelle oder auch in der Ausbildung an der Schule: Überall trifft man auf die berüchtigten „alten, weißen Männer“ – in Kombination mit einem ausgeprägten Opferdenken à la „die da oben machen mit uns, was sie wollen“. (Was an sich natürlich bei all den bekannten Problemen im Rettungsdienst nicht gänzlich unberechtigt ist!) Aber hier ist das ein perfekter Nährboden für Sexismus, Homophobie, Rassismus, Antisemitismus und allerlei Verschwörungstheorien. Unterm Strich möchte ich eigentlich nur sagen: Danke für euren Artikel, und legt den Finger weiter in diese Wunde. Der Job im Rettungsdienst ist bei allen Problemen und Strapazen eigentlich wunderbar. Und er sollte nicht durch diese verkrusteten Strukturen schlechter gemacht werden, als er ist – denn neues Personal wird dringender gebraucht denn je. Name ist der Redaktion bekannt

Mit Musik: „Am Grauen ergötzen“

Aktuell besonders beliebt scheinen in der Krimi-Manie Morde an Kindern und jungen Frauen. Vergewaltigung, Zwang zur Prostitution, Kidnapping …, fast allabendlich. Sogar Arte springt neuerdings auf diesen Quoten-Zug auf. Ekelhaft. Anleitungen, in schönen Bildern mit Begleitmusik – für Perverse, deren Psyche dann noch begutachtet wird.

Was sind wir für eine Gesellschaft, die sich so am Grauen ergötzt. Barbara Zimmermann, Düsseldorf

Die Klaviatur des Lachens

„Pflichtschuldige Distanzierung und trotzige Verteidigung“, taz vom 9. 9. 22

Hier wird der Unterschied zwischen Satire und Comedy sichtbar. Während Bully Herbig nicht möchte, dass ihm jemand auf die Füße tritt, hätte Dieter Hildebrandt seinen Fuß schon im Arsch der Kritiker gehabt. Hartmut Krollmann, Düsseldorf

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