medienticker:
Russland sperrt Website der britischen Zeitung „The Telegraph“
Die Website der britischen Zeitung The Telegraph ist in Russland gesperrt worden. Dies sei auf Ersuchen des Generalstaatsanwalts geschehen, wie Daten der Telekommunikationsaufsichtsbehörde Roskomnadsor zeigen. Russland geht von Anfang an rigide gegen die Medienberichterstattung über den Einmarsch in der Ukraine vor und scheut auch nicht vor Schließungen und Zugangssperrungen zurück.
Seit Beginn des Kriegs hat die russische Regierung zahlreiche unabhängige Medien gesperrt, ausländische Medien sind aus Russland kaum noch zugänglich. Für soziale Plattformen wie Instagram wurden russische Klonseiten entwickelt.
Die Regierung hat zudem ein Gesetz erlassen, das Haftstrafen von bis zu 15 Jahren vorsieht für Journalist:innen, die nach Ansicht der Führung in Moskau Falschnachrichten über die von ihr als militärischer Sondereinsatz bezeichnete Invasion in der Ukraine verbreiten. (reuters, taz)
Chef der „Nowaja Gaseta“ versteigert Nobelpreis-Medaille
Die Friedensnobelpreis-Medaille des russischen Journalisten und Regierungskritikers Dmitri Muratow ist für 103,5 Millionen US-Dollar versteigert worden. Medienberichten zufolge handelt es sich dabei um den höchsten Preis, der jemals für eine Nobelpreismedaille gezahlt wurde. In der Auktionsankündigung hatte es geheißen, der Erlös solle über das UN-Kinderhilfswerk Unicef Geflüchteten aus der Ukraine zugute kommen, die durch Russlands Angriffskrieg ihre Heimat verloren haben. Gebote wurden seit Anfang Juni online angenommen.
Muratow, Chefredakteur der kremlkritischen Zeitung Nowaja Gaseta, hatte bereits im März angekündigt, seine Alfred-Nobel-Medaille versteigern zu lassen. Der 60-Jährige hatte im vergangenen Jahr zusammen mit der philippinischen Journalistin Maria Ressa den Friedensnobelpreis bekommen. Damit verbunden war auch ein Preisgeld von mehr als 960.000 Euro. Muratow spendete seinen Anteil für soziale Zwecke. Muratow hat den Krieg von Kremlchef Wladimir Putin gegen die Ukraine wiederholt kritisiert. In Russland hatte die Nowaja Gaseta ihr Erscheinen unter dem Druck der Behörden vorerst ausgesetzt. (dpa)
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