medienticker:
Medienvertreter bei Demonstration in Dresden angegriffen
Bei Demonstrationen am Montagabend in Dresden ist laut Polizeiangaben ein Medienvertreter von einem 67-jährigen Teilnehmer attackiert worden. Unklar blieb zunächst, ob sich der Vorfall während der Kundgebung von Kritikern der Coronamaßnahmen ereignet hat oder bei der Versammlung der asylfeindlichen „Pegida“-Bewegung. Die Polizeidirektion teilte am Dienstag mit, die Attacke habe „im Laufe des Abends“ stattgefunden. Die Polizei habe den Tatverdächtigen gestellt. Gegen ihn werde wegen versuchter Körperverletzung ermittelt. Außerdem laufen den Angaben zufolge polizeiliche Ermittlungen gegen einen 35-Jährigen, der in eine Rangelei verwickelt gewesen sein soll. Zudem sei es zu einer Körperverletzung zwischen zwei Demonstranten gekommen, hieß es. Dabei sei ein Mann leicht verletzt worden. Die beiden Versammlungen hatten am Montagabend zeitlich hintereinander stattgefunden. Es gab zudem Gegendemonstrationen. Die Polizei war laut eigenen Angaben mit 164 Beamten im Einsatz. (epd)
Die Form der Berichterstattung über Gewalt beeinflusst Leser:innen
Die Form der Berichterstattung über Gewalt gegen Frauen beeinflusst laut einer Studie die Sicht der Leser:innen. Perspektive, Einordnung in den Kontext und Wortwahl haben einen signifikanten Einfluss darauf, wie Körperverletzungen und sogar Tötungsversuche wahrgenommen werden, teilte der Landesverband Frauenberatung Schleswig-Holstein am Mittwoch mit, der die Online-Befragung in Auftrag gegeben hatte. Eine einseitige Schilderung der Sichtweise des Täters steigere das Verständnis für die Tat.
724 Menschen hatten teilgenommen. Den Teilnehmenden wurde nach dem Zufallsprinzip eine von vier Versionen eines Zeitungsartikels vorgelegt. Alle Versionen berichten von einem Ehemann, der versucht hat, seine Frau aus Eifersucht mit einem Küchenmesser zu töten. Nur ein Artikel jedoch ordnete den Fall in eine Kriminalstatistik ein. Die Nennung von Kriminalstatistiken bewirkte bei Lesenden eine höher eingeschätzte Verantwortung des Täters, so das Ergebnis der Studie. Eine Gewalt umschreibende Wortwahl wie „Familiendrama“ dagegen führe dazu, der betroffenen Frau eine erhöhte Verantwortung zuzuschreiben und verringere zugleich das Mitgefühl für sie, hieß es. (epd)
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