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Nikolaus Blome wird Politik-Chef bei RTL
In der neu konzipierten Zentralredaktion der Mediengruppe RTL Deutschland wurden zahlreiche Führungspositionen verteilt. Der Ex-Bild-Journalist Nikolaus Blome leitet künftig die Politikberichterstattung. Zu Blomes früheren Stationen zählten der Posten als stellvertretender Chefredakteur der Bild-Zeitung sowie als Leiter des Hauptstadtbüros beim Spiegel. Die Leitung des Ressorts „VIP“ bei RTL übernimmt die Journalistin und langjährige Moderatorin von „Exclusiv“, Frauke Ludowig. Die neue Zentralredaktion ist auf crossmediale Produktion ausgerichtet und trägt den Namen „Inhalteherz“. (dpa)
Forderungskatalog für mehr Chancengleichheit in Kultur und Medien
Der Deutsche Kulturrat hat einen Forderungskatalog für mehr Geschlechtergerechtigkeit in Kultur und Medien vorgelegt. Darin spricht sich der Verband unter anderem für anonymisierte Bewerbungsverfahren, eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf, das Offenlegen von Honorar- und Gehaltstabellen sowie eine paritätische Besetzung bei Berufungskommissionen an Universitäten aus. Nach wie vor bestehe ein erschreckend großer Unterschied im Einkommen von Künstlerinnen aller Sparten im Vergleich zu ihren männlichen Kollegen, konstatiert der Verband. Die Unternehmen müssten in diesen Prozess zu mehr Gerechtigkeit direkt eingebunden werden. (dlf)
Tunesische Bloggerin Emna Chargui geflüchtet
Die religionskritische tunesische Bloggerin Emna Chargui, die im Juli zu sechs Monaten Haft und einer Geldstrafe verurteilt wurde, ist nach Deutschland geflohen. Sie habe gedacht, dass Tunesien ein Land sei, in dem Gesetz und Meinungsfreiheit respektiert würden. „Aber ich musste feststellen, dass es immer noch eine Diktatur ist“, schrieb Chargui. Chargui hatte Anfang Mai auf ihrem Profil ein Foto einer „Coronasure“ geteilt, eine Persiflage einer Koransure, welche die aktuelle Pandemie thematisiert. Wegen eines „Aufrufs zu Hass zwischen den Religionen“ wurde sie am 14. Juli in erster Instanz zu sechs Monaten Haft und einer Geldstrafe von umgerechnet rund 600 Euro verurteilt. Menschenrechtsorganisationen wie Amnesty International hatten das Urteil scharf kritisiert. (epd)
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