medienticker:
Infratest erhebt Vertrauen und Misstrauen
Jeder fünfte Wahlberechtigte in Deutschland ist der Meinung, dass Politik und Medien die Öffentlichkeit in der Coronapandemie absichtlich täuschen. Bei einer repräsentativen Umfrage im Auftrag des NDR-Medienmagazins „Zapp“ stimmten rund 20 Prozent der Aussage zu, dass „Politik und Medien die Gefährlichkeit des Coronavirus ganz bewusst übertreiben, um die Öffentlichkeit zu täuschen“. Die Täuschungsthese vertreten demnach besonders viele AfD-Anhängerinnen und -Anhänger (54 Prozent) sowie Personen, die Social-Media-Plattformen aktiv nutzen (31 Prozent). Von allen Befragten halten 68 Prozent die öffentlich-rechtlichen Medien in der Berichterstattung über Corona für glaubwürdig. Dahinter folgen Printmedien (42 Prozent), der private Rundfunk (23 Prozent) und Social-Media-Plattformen (7 Prozent). Der Mainzer Journalistikprofessor Tanjev Schultz sieht einen Trend bestätigt. „Die Umfrageergebnisse zeigen, dass es insgesamt ein relativ hohes Vertrauen der meisten Menschen gerade in den öffentlich-rechtlichen Rundfunk und seine Informationsangebote und auch in Zeitungen gibt“, sagte er dem Medienmagazin. Dieses Vertrauen bestehe flächendeckend, über die Altersgruppen hinweg, und bröckele bei den jüngeren Menschen, die stärker auf Social-Media-Angebote setzten. Zudem suchten die Anhänger der AfD Informationen eher in anderen Medien und vertrauten dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk deutlich weniger. Für die Studie befragte das Meinungsforschungsinstitut Infratest dimap im Zeitraum 18. bis 22. Mai insgesamt 1.012 Wahlberechtigte ab 18 Jahren in Deutschland. (epd)
Senderverbund gegen Falschinformation
Die Redaktionen der internationalen öffentlich-rechtlichen Medien (DG7) entwickeln nach eigenen Angaben eine gemeinsame Strategie gegen die Verbreitung von gefälschten Nachrichten über die Coronapandemie, die vor allem in sozialen Netzwerken zu finden ist. Durch die Reichweite aller DG7-Mitglieder werde einer sehr großen Zahl von Mediennutzern Zugang zu wissenschaftlichen Experten und Fakten ermöglicht, teilte die Sendergemeinschaft am Dienstag in Bonn zum entsprechenden Beschluss ihrer Intendanten mit. Zu den Medien der DG7 mit wöchentlich mehr als einer Milliarde Nutzern gehören France Médias Monde, Deutsche Welle, BBC World Service, USAGM, NHK World, CBC Radio-Canada und ABC Australia. (epd)
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