: medienticker
Die Medienkontrolle KEK „überschreitet eindeutig ihre Befugnisse und maßt sich zu Unrecht Kompetenzen an“ – kennen wir doch irgendwoher. Doch das Zitat stammt diesmal nicht von Bayerns Landesmedienwächter Wolf-Dieter Ring, das Handelsblatt kolportiert es vielmehr aus dem „Umfeld von Springer-Chef Mathias Döpfner“. Wie erwartet weist der Konzern also den von der KEK angemahnten unabhängigen Fernsehbeirat für Sat.1 zurück, da dieser den Sender auch wirtschaftlich kontrollieren würde. Der Beirat ist KEK-Bedingung für die Übernahme der ProSiebenSat.1-Sendergruppe. Eine dem Handelsblatt vorliegende Studie im Auftrag von Springer belege außerdem, dass laut Aktienrecht weder Springer noch die ProSiebenSat.1 AG auf die KEK-Bedingungen eingehen könnten, da dies „als eine Änderung des Gesellschaftszwecks“ anzusehen wäre. Springer muss sich bis Donnerstag endgültig zum KEK-Eckdatenpapier äußern, doch eine Einigung scheint so kaum machbar. Springer setze nun auf ein Veto der Landesmedienanstalten gegen einen negativen KEK-Spruch. Und da kommt dann ja auch wieder Prof. Ring ins Spiel. (taz)