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Lutz Schumacher, Verlagsleiter der Münsterschen Zeitung (MZ), hat den Rausschmiss der gesamten Lokalredaktion in der westfälischen Universitätsstadt gerechtfertigt. Es gehe bei der Umstrukturierung „im Kern nicht um Einsparungen, sondern um die Erhöhung der Qualität“. Der Verlag hatte die 19 Mitarbeiter der Stadtredaktion Münster am vergangenen Freitag freigestellt. Die Zeitungsproduktion übernahm eine Ersatzredaktion, die der Verlag heimlich aufgebaut hatte. Das neue Team arbeitet an einem Newsdesk und bezieht niedrigere Löhne. Gewerkschaften wie der Deutsche Journalistenverband oder die Deutsche Journalisten-Union kritisieren das „rücksichtslose Profitdenken“ des Verlegers Lambert Lensing-Wolff. Schumacher betont, es sei niemandem gekündigt worden. „Mit den Betroffenen werden derzeit Lösungen gesucht, die die Verlagsgesellschaft viel Geld kosten werden.“ Die MZ will sich mit dem Redaktionstausch und einem neuen Blattkonzept wettbewerbsfähig machen. Sie kämpft seit Jahren mit Auflagenverlusten. US