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lichtblick der wocheBundestag für Lützerath-Rettung

Ginge es nach dem Bundestag, bliebe das nordrhein-westfälische Dorf Lützerath bestehen. Dafür sprachen sich die Abgeordneten in einem Entschließungsantrag aus. Der Energiekonzern RWE will und darf den Ort bislang für seinen Kohletagebau Garzweiler abbaggern.

Es gibt ein Aber: Es geht schlicht nicht nach dem Bundestag. Deshalb „befürworten“ die Abgeordneten laut Beschluss auch nur und ordnen nicht etwa an. Um­welt­schüt­ze­r:in­nen vor Ort in Nordrhein-Westfalen sehen das Statement trotz seiner Symbolhaftigkeit als Triumph – und als „klaren Auftrag“ an die schwarz-grüne Landesregierung. Diese müsse jetzt sicherstellen, „dass RWE keine vorschnellen Fakten schafft und Lützerath im September vollständig zerstört“, meint Dirk Jansen, Chef des BUND NRW.

Lützerath ist zu einem wichtigen Ort für die Klimabewegung geworden. Es hat sich dort ein Camp gebildet, einige Ak­ti­vis­t:in­nen leben dort. Die Dorf­be­woh­ne­r:in­nen sind längst umgesiedelt. Im April gab der letzte Landwirt des Orts bekannt, seine Grundstücke an RWE zu verkaufen. Was aus dem Dorf würde, zöge sich RWE zurück, ist deshalb unklar. Dirk Jansen vom BUND würde es jedenfalls gern herausfinden. „Mit dem Beschluss erkennt der Bundestag an, dass ein 1,5-Grad-kompatibler Kohleausstieg Deutschlands nur durch eine weitere Verkleinerung der Tagebaue möglich sein wird, wenn jetzt zur Bewältigung der Gaskrise alte Kohlekraftwerke zusätzlich aktiviert werden“, sagt er. „Das bedeutet auch, dass die Kohle unter Lützerath nicht gefördert werden darf.“ Susanne Schwarz

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