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Archiv-Artikel

letzte Fragen

Wie tief ist ein stilles Wasser?

(13./14. 12. 08)

… manchmal sogar grundlos.

T. Hochrein, Marzell

So tief, wie es schmutzig ist :-)

P.-H. Martin, Berlin

Im Volksmund heißt es ja ein bisschen erweitert: „Stille Wasser sind tief und dreckig!“ E. Jakob, Pulsnitz

Die Tiefe ist doch nicht entscheidend. Man achte mehr auf jenes, das zudem noch undurchsichtig ist. Fällt man nämlich auf so ein stilles Wasser hinein, dann fischt man mächtig im Trüben!

G. Wittka, Gelsenkirchen

Die tief-sinnige Antwort: Aus Sicht eines Sechsfleckigen Zwergschwimmers (Familie: Dytiscidae) sind es reichlich 22 cm (Glasflaschenhals bis zum -boden). Aber eigentlich ist das stille Wasser gar nicht still. Es spricht zu uns: Zisch…

Th. Lenius, Düsseldorf

Je nach Glas oder Flasche, in der es sich befindet, sehr unterschiedlich.

C. Schmid, Neustadt/Weinstr.

Das kommt ganz auf die Sorte an, die man im Getränkemarkt erwirbt. Die grob geschätzte Tiefe der Behältnisse und somit auch des stillen Wassers abzüglich einiger Zentimeter dürfte zwischen 18 und 40 cm liegen. Aber hier bin ich für Belehrungen ganz offen. Ich selbst bin dem Genuss von stillem Wasser abhold. Viel mehr schätze ich den zarten Klang, den Wässer mit Kohlensäure in Gläsern erzeugen, und auch das leichte Kribbeln auf der Zunge beim Genuss. Leitungswasser halte ich nicht für still, denn es rauscht deutlich, wenn es dem Wasserhahn entrinnt. Das Rauschen kommt wohl durch die Reibung der Moleküle von PCB, Antibiotika und Hormonen zustande, wenn sie sich durch den Wasserhahn quetschen, von radioaktiven Zerfallsreihen ganz zu schweigen. Nun ist aber auch gänzlich zu bezweifeln, ob es überhaupt stilles Wasser gibt. Denn wie sagte schon Heraklit: Panta rhei, alles fließt!

D. Anton, Erkrath

Wo sind die Startlöcher? (13./14. 12. 08)

Au ja, eine sehr gute Frage! Wir alle sollten unserer Klima-Kanzlerin beim Suchen helfen. G. Bürger, Oldenburg

Direkt unter den darauf hockenden A…löchern. L. Picht, Sandhausen

In der Nase, es sind die Löcher die wir zum Atmen brauchen. J. Hochrein, Marzell

Über die Frage von M. B. aus R. war ich schon etwas erstaunt. Jeder, der nicht mehr an den Klapperstorch glaubt, weiß doch ganz genau, wo sich das Startloch jedes Menschen befindet. Zumal es sich dort um ein Startloch in doppelter Hinsicht handelt. E. Jakob, Pulsnitz

– über den Leichen im Keller

– wo die Geier schon warten

R. Brünner, Reichertshofen

Da wir „Start“ dem Englischen entlehnt haben, um sozusagen „weltläufiger“ den „Beginn“ von etwas zu bezeichnen, muss man die Startlöcher natürlich immer am Anfang der Strecke suchen, die es zu bewältigen gilt. So vermeidet man auf jeden Fall eine Verwechslung mit den Zielscheiben. Grüße zum 3. Advent!

U. Eckensberger, Saarbrücken

Immer am Anfang. Deswegen heißt es ja Start und Ziel. Nur mal so zur Erklärung.

C. Schmid, Neustadt/Weinstr.

Was ist schlecht an Gutmenschen? (29./30. 11. 08)

An Gutmenschen ist gar nichts schlecht! Schlecht ist höchstens, dass Gutmenschen oft von „Schlechtmenschen“ so bezeichnet werden. Das erinnert mich an Leute, die schauend sagen: „Ich habe ein gutes Gewissen!“ Oft haben sie aber nur ein schlechtes Gedächtnis. E. Jakob, Pulsnitz

Gar nichts. Die werden nur von den Klugscheißern dieser Welt schlecht geredet. C. Rattinger, Offenburg

Das Schlechte an Gutmenschen ist, dass sie die ganze Zeit mit ihrer Selbstzufriedenheit um mich rumwuseln + mich nerven, so dass ich aus reiner Opposition schlechter werde, als ich sowieso schon bin. Schlecht an Gutmenschen ist also unter anderem, dass sie unter Umständen Wenigergutmenschen schlechter machen. R. Remmert, Freiburg

Schlecht am Gutmenschen ist , wenn sie ihr Engagement als altruistisch verkaufen, denn es gibt einem viel. Gut ist , dass es sie gibt … P. Horn, Steinhagen

Gutmenschen wecken Sozialneid, weil man auch so sein will. Das ist doch gemein von denen. V. Weber, Rhönblick

Ihr Drang, zu missionieren. Sie könnten einfach mit gutem Beispiel vorangehen … Annemarie, Böblingen

Der ewig erhobene moralisierende Zeigefinger. E. Salmen, Bernau a. Ch.

Wann und wie konnte sich das Unwort „lohnenswert“ etablieren? (29./30. 11. 08)

Wenn Manager uns vorgaukeln, dass die Zeiten schlecht seien, sprechen sie gerne vom Gespenst „Unkosten“. Wenn wir das glauben und mit unseren Erwartungen an die Unternehmen bescheiden bleiben, so bleibt es für diese „lohnenswert“. P. Horn, Steinhagen

Das Unwort entstand kurz nach der prokapitalistischen Wende 1990, weil Verdienste danach nicht mehr mittels Lob, sondern nur durch die Bezifferung von Lohn oder Einkommen gepriesen wurden. Wenn jemand mit schlechter Handschrift oder per Tippfehler am PC „lohenswert“ schrieb, machten modern denkende Lektoren und Redakteure daraus „lohnenswert“, ohne zu merken, dass sie mit ihrer Korrektur ein Unwort produzierten. L. Picht, Sandhausen

Macht Liebe blind? (22./23. 11. 08)

Möglich, dass Liebe blind macht – in jedem Fall aber ist Liebe die blinde Macht.

B. Engel, Wiesbaden

Bin oft blind, aber leider nur selten verliebt! G. Kern, Kitzingen

Die Behauptung „Liebe macht blind“ gilt, solange – beim Liebemachen – die Augen geschlossen sind!

S. Buchkremer, Etzelwang

Nein. Ich sehe noch.

U. Bachmann, Eltville

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