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letzte Fragen

Wieso ist strahlende Sonne plus kühler Wind im Mai schlechtes Wetter? (29. 5.)

Wer behauptet so etwas? Im Gegenteil: Bemisst man gutes/schlechtes Wetter nach der Sonnenbrandwahrscheinlichkeit in der Bevölkerung, so ist diese Wetterkonstellation geradezu prädestiniert für einen Jahrtausendsommer, da der Wind-Chill-Effekt das subjektive Sonnenbrandwahrscheinlichkeitsempfinden stark herabsetzt.

Ingmar Bürger, Flensburg

Schlechtes Wetter ist das für den Landwirt und die Gärtnerin. Die hätten nämlich gern, dass im Mai ihre gesäten oder frisch gesetzten Pflänzchen wachsen. Und die wiederum hätten es zum Wachsen gern ein bisschen tropisch, sprich: feucht-warm, also genau das Gegenteil von windig = trocken & kühl. Daher die Bauernregel: Gewitter im Mai, schreit der Bauer Juchhei! So ist eben vieles relativ im Leben!

Christiane Rattinger, Offenburg

In Schleswig wie auch sonst an der Küste weht das ganze Jahr ein kühler Wind, deshalb gilt dort alles, was kein Schietwetter ist, als gutes Wetter. Ich wurde einst in Lübeck an einem sonnigen, aber eiskalten Märztag zu einer Radtour eingeladen mit den Worten: „Bei diesem tollen Wetter muss man unbedingt raus.“ Ich dachte, die spinnen, die Lübecker. An der Bergstraße aufgewachsen, bin ich gewohnt, dass es verlässlich schon im Frühling Tage gibt, an denen nicht nur die Sonne scheint, sondern auch die Luft auf angenehme Temperaturen erwärmt ist. Das und nur das gilt dort zwischen März und Oktober als gutes Wetter.

Rupert Helbig, Göttingen

Weil die ganzen Knallköppe bei den ersten Sonnenstrahlen am liebsten nur noch in Unterwäsche durch die Gegend springen wollen und sich dann tierisch ärgern, wenn kalter Wind weht und sie sich – trotz Sonne – was anderes anziehen müssen.

Vor acht Jahren gab es einen ganzen Sommer lang solches Wetter: viel Sonne, aber kühler Wind. Ich habe in diesem Jahr die schönsten Fahrradtouren meines Lebens gemacht, stundenlang konnte man in der Sonne radeln, ohne vor Durst zu vergehen. Ich hab’s genossen! Ein Freund war in dieser Zeit verreist, und als er zurückkam, fragte er: Und wie war hier das Wetter? Da sagte der einzige Italiener in der Runde doch glatt: „Beschissen, es hat die ganze Zeit geregnet.“ Es hatte fast nie geregnet in der Zeit, es war halt nur nicht sehr warm gewesen.

Lars Nolte, Hamburg

Da kann ich nur entgeistert zurückfragen: Hat es sich denn noch immer nicht bis nach Schleswig herumgesprochen, dass es – egal, in welchem Monat – überhaupt kein „schlechtes Wetter“ gibt, sondern nur schlechte, das heißt: nicht angemessene Kleidung? Lehrte doch Buddha schon, dass solche Bewertung von Naturgesetzen wie beispielsweise der Witterung völlig unsinnig ist!

Uta Eckensberger, Saarbrücken

Warum werden italienische Sportzeitungen auf rosa Papier gedruckt? (29. 5.)

Weil das immerhin noch mehr Sinn macht, als rosa Papier auf italienische Sportzeitungen zu dru(e)cken.

Niels Bode, Berlin

Rosa Papier ist zum Lesen bei starkem Sonnenschein viel augenfreundlicher. Und in Italien ist ja immer viel Sonne. Warum gibt es eigentlich nicht die taz im Sommer auf rosa Papier?

Ingmar Bürger, Flensburg

Weil die Italiener emotional anders sind als die Deutschen und unsere Nachbarn. Im Profisport geht es immer auf das Blut, deshalb auch die Farbe Rot. Wir nehmen gerne weiß (wegen unserer Weste), darunter können wir mehr verbergen. Herr Berlusconi weiß auch darum, deshalb nimmt er gerne „Rosa“.

Uwe-C. Schiehorn

„Warum nur Sportzeitungen?“ wäre doch eigentlich die bessere Frage. Silvio B. jedenfalls müsste das doch gefallen: nicht nur keine regierungskritischen News mehr, sondern regelrecht rosarote News. Aber vielleicht wickeln ItalienerInnen nur einfach gern ihr Fleisch in Sportseiten ein, in Schlachterrosa.

Barbara Fleer, Lübeck

Warum gibt es Blödmänner, aber keine Blödfrauen? (15. 5.)

Wir haben zwar ein Gleichberechtigungsgesetz, aber die Frauen sind eben nicht so blöd, in allen Bereichen mit den Männern gleichzuziehen.

Detlef Albers, Hamburg

Weil Blödfrauen eigentlich Blondinen heißen. H. Zwingert

Warum gibt es „Zimtzicken“, aber keinen „Zimtbock“; bzw. „dumme Kühe“, aber keine „dummen Bullen“ (diesen Ausdruck gibt es nur in einem anderen Sinn)? Unsere Sprache ist inzwischen über das Stadium des Bildens des Antonyms durch plumpes Vertauschen des geschlechtsspezifizierenden Anhangs hinausgekommen und enthält sehr viel genauere Ausdrucksmöglichkeiten. Martin Reinhardt, Hannover

Warum sind Wolken weiß? (8. 5.)

Normale Wolken sind von unten grau, weil sie da im Schatten liegen. Ansonsten sind sie strahlend weiß (Arieleffekt), nur nicht im Morgen- bzw. Abendrot. Außerdem gibt es noch die so genannten Hintergrundwolken – die sind blau. Martin Reinhardt, Hannover

Wer sind die Schlaraffen? (6. 3.)

Mein Onkel ist Schlaraffe. Und einer meiner alten Lehrer auch. Beide sind sie ganz schön dick. Und haben dicke Autos. Und auf den Autos hintendrauf, da kleben zwinkernde Uhus. Warum das Ganze? – Nun, dick sind sie, weil sie viel essen. Denn sie sind ja Schlaraffen, und wer im Schlaraffenland lebt, der isst viel, gut und gerne. Dass sie dann ein dickes Auto brauchen, ist klar, denn sie müssen ja da hineinpassen.

Und der Uhu, die zwinkernde Eule? Die bedeutet, dass sie nicht nur dick sind, sondern auch weise. Denn sie haben ja das Schlaraffenland gefunden. Das nämlich kann überall sein. Überall, wo man es sich leisten kann, viel zu essen, gut und gerne. Außerdem die Kunst zu genießen und die wahre Männerfreundschaft. Aber das sagen sie nicht jedem. „Ätsch“, zwinkert die Eule jedem zu, der hinter ihrem Auto fährt, „wir wissen was, was ihr nicht wisst.“

Schlaraffe sein macht nicht nur dick. Sondern auch Spaß. Wenn man ein Mann ist, jedenfalls. Oder hat schon mal jemand Frauen (!) bei den Schlaraffen gesehen? C. B., Neukirchen-Vluyn

PROCEDERE: Letzte Fragen und Antworten bitte an: die tageszeitung, Kochstr. 18, 10969 Berlin; Fax (0 30) 2 59 02-6 54; E-Mails bitte nur an: sfragen@taz.de

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