letzte Fragen:
Warum gibt es in Zügen nur Unisexklos? (21. 12.)
Damit man im Zweifelsfall nicht in den nächsten Waggon mit einem passenden Klo laufen muss und dann nicht sehen kann, ob dort besetzt ist, was zu längeren Wartezeiten führt und dazu, dass man das Gefühl hat, sein Gepäck unnötig unbeaufsichtigt zu lassen. Darum.
Svenja Schmiedeskamp, Münster
Damit Väter mit ihren noch nicht selbst popoputzfähigen kleinen Töchtern und Mütter mit ihren ebensolchen Söhnen aufs Klo gehen können, ohne sich im falschen Abteil fühlen zu müssen.
Marian Modick, Kiel
Weil man nach der Abschaffung vieler Restaurantwagen froh sein kann, dass es in den Zügen überhaupt noch Klos gibt. Wo weniger getrunken wird, wird auch weniger gepullert.
Jana Ditzel, Potsdam
Aus endlich einmal praktizierter Gendergerechtigkeit: Ein Klo für alle!
Selina Kammelt, Hamburg
Warum wird beim Arzt im Wartezimmer immer nur im Flüsterton geredet? (21. 12.)
Weil im Wartezimmer – anders als in der Straßenbahn oder ähnlichen Gelegenheiten – keine polternde Geräuschkulisse existiert, durch die peinliche Gesprächsthemen überlagert werden. Außerdem weiß jeder selbst, wie unangenehm es ist, wenn einem vor einer Untersuchung jemand von seinen Zipperlein erzählt.
Gabi Kurth, Hockenheim
Man kann die Frage auch noch viel forscher stellen: Warum ist das Wartezimmer der einzige verbleibende Ort, an dem Eltern ihre Kinder noch bitten, sie möchten doch bitte leise reden? Wohl weniger aus Rücksicht auf die Nachbarn (das fällt ihnen in der Bahn ja auch nicht ein), sondern eher weil sie vor dem Arztbesuch so nervös sind, das sie lieber als uncool gelten als noch nervöser gemacht zu werden.
Hans-Georg Weiningner, Bremen
Was ist das Pendant zu „meine Wenigkeit“?
„Seine Heiligkeit“.
Helmut Koch, Homberg/Efze
Deine Nichtigkeit. Gunnar Federspiel
Die anderen. Horst Busche, Leipzig
… die Ich-AG.
Annette Sappok-Stang, Inning a. A.
Meine Frau Gemahlin!!!
Gerhard Jung, Nackenheim
Wie misst man die gefühlteTemperatur? Und wo? (16. 11.)
Wie man sich klimatisch fühlt, ist letztlich nur die Frage, wie viel Energie, also Wärme, unser Körper abgeben kann oder muss. Das ist von vielen Faktoren abhängig. Die „gefühlte Temperatur“ wird hier nicht nur von Wind und Temperatur beeinflusst, sondern zusätzlich von der Luftfeuchtigkeit, der Sonnenstrahlung, der Bekleidung, der Körperstatur und dem individuellem Kälte-Wärme-Empfinden. Der deutsche Wetterdienst hat zusammen mit der Fraunhofer-Gesellschaft einen Klimamichel entwickelt, eine Puppe mit zig Sensoren, die bekleidet je nach Jahreszeit durch die Gegend bewegt wurde. Da sollte „gefühlte Temperatur“ gemessen werden. Das war natürlich für universelle Messungen viel zu aufwendig.
Dann gibt’s da noch den PMV-Wert, mit dem errechnet werden kann, wann sich jemand klimatisch wohl fühlt (DIN EN ISO 7730). Hier fließen Energieumsatz, Bekleidung, Temperatur, Strahlung, Luftgeschwindigkeit und Luftfeuchte in die Bewertungsskala ein. Das läuft aber letztlich nur auf Rechnen hinaus, nicht auf Messen. Einen ersten Schritt zur wirklichen Messung der „gefühlten Temperatur“ mit einem einfachen Sensor beschreibt Patent DE 198 46 970 C1. Dieser Sensor wird gerade in Wetterstationen und Forschungseinrichtungen getestet. Er kann Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Windgeschwindigkeit und Strahlung in einem Messwert vereinigen. Kann man bestimmt bald kaufen. Bodo Rengshausen, Dassel
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