leserinnenbriefe :
Gestiegenes Unbehagen
■ betr.: „Letztes Gefecht um verlorene Ziele“, taz nord vom 2. 2. 2010
So zutreffend Ihre kommentierende Analyse auch ist, erlauben Sie mir eine Kritik an Ihrer Schlussfolgerung “letztes Gefecht“. Bitte bedenken Sie, dass sich die Uni-Leute – von Ausnahmephasen abgesehen – traditionell eher als Staatsdiener, denn als eigenständige Zukunftsgestalter gesehen haben. Nun werden sie in eine Unternehmer-Rolle mit Außensteuerung bei gleichzeitig fortbestehender Abhängigkeit von konservativer Staatspolitik hineingedrängt. Dieser Prozess hat sich über Jahrzehnte schleichend durchgesetzt. Bei dem ehrlichen und redlichen Teil ist das Unbehagen gestiegen, aber nicht das Bewusstsein der unbedingten Notwendigkeit einer gemeinsamen kraftvollen Gegenwehr. Dazu bedurfte es offenbar eines Anstoßes von außen. DIETRICH SCHULZE, Initiative gegen Militärforschung an Universitäten, Karlsruhe