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kurzkritik: laurin meyer über Kunst im FinanzamtLicht und Klang im Keller

Eine Wand voller Hebel, alte Generatoren, mit grauem Marmor ummantelte Säulen – der Keller im „Haus des Reichs“ macht etwas her. Der Maschinen- und Heizungsraum gehört zur prunkvollen Residenz der Bremer Finanzsenatorin, am Donnerstag diente er als Veranstaltungsort eines Lichtkonzerts.

Mächtig viel Dampf, Druck und Spannung versprach daher auch die Künstlerin Gabriele Hasler in ihrer Darbietung – sinnbildlich für die maschinelle Atmosphäre des Raums. Doch durchdringende Bässe waren es nicht, denen sich die rund 30 Gäste ausgesetzt fühlten. Es fehlte an Lautstärke, es fehlte an Pomp.

Überzeugen konnte Hasler hingegen mit ihrer Feinsinnigkeit. Sie bediente sich filigraner Imitationen von Maschinengeräuschen. Das Besondere daran: die Synthese aus elektronischen Klängen und sprachlichen Experimenten. Hasler reproduzierte nahezu mundakrobatisch ein Zischen und Lärmen, das auch von einer der umherstehenden Maschinen hätte stammen können.

Als Gast lud Hasler die Lichtkünstlerin Katharina Berndt ein. Sie war angetreten, um den Maschinenraum mit Projektionen zu füllen. Doch bunte Farben und spannungserzeugende Kontraste sahen die Gäste nicht. Stattdessen warf Berndt – begeistert aufgenommen vom Publikum – mit lediglich einer Lichtquelle schlichte Motive an die eigentümlichen Wände: Die Bremer Künstlerszene mag es minimalistisch.

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