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kellers randspurSonntag

Fallstricke

„Die Nacht der Abenteuer“

Chris Columbus war noch keine 30 und hatte schon eine Reihe von erfolgreichen Drehbüchern unter anderem für Steven Spielberg geschrieben, als er 1987 als Regisseur debütierte. Im weiteren Verlauf seiner Karriere gelangen ihm Blockbuster wie „Mrs. Doubtfire“ und „Kevin – Allein zu Haus“. Aber lieber als mit dem Gernegroß Kevin allein zu Haus zu bleiben, zieht man mit Chris in die Großstadt. Babysitterin Chris (Elisabeth Shue) erhält einen Notruf von ihrer Freundin Brenda (Penelope Ann Miller). Notgedrungen packt sie ihre drei Rangen ins Familienauto und eilt sich, Brenda zu retten. Mit einer Reifenpanne beginnt dann das schönste Screwball-Durcheinander samt säuberlich platzierten Running Gags und einem leider von der Synchronisation merklich getrübten Gastauftritt des Bluesmusikers Albert Collins.

(15.25 Uhr, ZDF)

Mittelstreifen

„Ed TV – Immer auf Sendung“

Die Vereinsblätter kulturpessimistischer Zirkel fanden seinerzeit großen Gefallen an Peter Weirs mit wohlfeiler Moral geseifter, vermeintlich fernsehkritischer „Truman Show“. Nur hatte, was Weir aus dem ursprünglichen Drehbuchentwurf von Andrew Niccol („Gattaca“) gemacht hatte, mit real funktionierendem Fernsehen nichts gemein. Man erinnere sich, dass schon 45 Minuten tägliches „Big Brother“ von vielen als langweilig empfunden wurde – wer sollte da 24 Stunden Alltagsleben begucken wollen? Ron Howards „EdTV“, ein Nachbau der kanadischen Komödie „Louis 19 – Roi des ondes“, trifft die Sachlage erheblich besser und gibt sich dabei weniger missionarisch. Getragen wird die Geschichte unter anderem von Komödianten wie Jenna Elfman, Woody Harrelson, Rob Reiner und Ellen DeGeneres.

(20.15 Uhr/0.50 Uhr, RTL)

Schlangengruben

„Joyride – Die Highway-Killer“

Der für die deutsche Vermarktung auserkorene Titel wurde nicht zum ersten Mal vergeben. Einen Deut origineller heißt der Film im Original „Lewis & Clark & George“ und verspricht demnach Entdeckungsreisen und Eroberungen. Die entsprungenen Häftlinge Lewis und Clark, beide vom Stamme White Trash, wollen einen Schatz heben. Hirn- und sonnenverbrannte Rednecks erschweren das Vorhaben, und die sich ihnen zugesellende George (Rose McGowan) sorgt erst recht für Komplikationen.

(23.55 Uhr, Pro 7)

Passagen

„Ghoulies 4“

„Wir sehen uns wieder – in unserem Remake!“ Derart hoffnungsfroh verabschieden sich die beiden knuddeligen Trolle aus unserer Welt und damit aus ihrem Film. Von einem Remake wurde bislang nichts bekannt, aber durch ständige Wiederaufführungen erfreuen sich die kleinen Racker aus dem Reich des Bösen währender Präsenz. Auf Erden gelangen sie, weil eine dralle Gefolgsfrau des Bösen ihrem Meister mit allerlei magischem Quack den Weg bereiten möchte. Der Finsterling erscheint zwar, kann aber nicht bleiben. In seinem Sog wirbeln die Ghoulies ins Diesseits und treiben allerlei Schabernack, während weiterhin Anstrengungen unternommen werden, dem Höllenfürsten eine neue Heimat zu verschaffen.

(2.10 Uhr, Kabel 1)

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