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Archiv-Artikel

kartoffel traurig: deutsche lieben sie nicht mehr

Die Liebe der Deutschen zur Kartoffel kühlt weiter ab. Im ersten Halbjahr 2005 wurden mit 667.000 Tonnen gut drei Prozent weniger abgesetzt als im Vorjahreszeitraum. Damit setzte sich der Trend der vergangenen Jahre fort. Das teilte die Zentrale Markt- und Preisberichtstelle ZMP am Donnerstag in Bonn mit. Um eine erste Stellungnahme gebeten, brach die Kartoffel in Tränen aus. „Niemand liebt mich“, schluchzte sie so herzergreifend, dass selbst abgebrühte Landwirtschaftsfunktionäre zum Taschentuch griffen, um eine Träne wegzuwischen. Wenn es so weitergehe, erklärte die Kartoffel schließlich, werde sie ernsthaft darüber nachdenken, auszuwandern. Schließlich sei sie ja auch erst vor rund 250 Jahren in Deutschland heimisch geworden. Vielleicht werde sie nun anderswo dringender gebraucht, meinte die Kartoffel. Oder sie gehe gleich in Rente und kaufe sich in Irland ein kleines Cottage. Dort unter den Iren jedenfalls, strahlte die Kartoffel auch schon wieder grundgütig in die Runde, werde sie noch immer hoch geachtet und sicher ein gemütliches neues Zuhause finden.