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heute in hamburg„Wir nehmen uns die Stadt zurück“

Vorbereitungs-Treffen „Blockade- und Aktionstraining für Sitzenbleiben!“: 15 Uhr, Universität Hamburg, Von-Melle-Park 5, Asta-Trakt, Raum 0029. Eintritt frei

Interview Katharina Gebauer

taz: Herr Olsen, was ist am Sitzenbleiben so schwierig, dass man es trainieren muss?

Bei dem Training geht es vor allem darum, Unsicherheiten beim Blockieren gemeinsam abzubauen. Wir unterstützen Teilnehmende die das erste mal zivilen Ungehorsam ausüben und bereiten uns gemeinsam auf die Aktion vor.

Ist es nicht total schlecht, wenn die ganzen Autos mit laufendem Motor stehen müssen?

Ja, deshalb haben wir vorher allen geraten ihr Auto zu Hause zu lassen. Wir fordern die Autofahrer dazu auf, ihren Motor auszustellen und Radio FSK auf 93.0 MHz einzuschalten, um am Klima-Teach-In teilzunehmen.

Was sind Teach-Ins?

Das sind verschiedene Vorträge über Klimagerechtigkeit sowie Auswirkungen des Klimawandels. Weitere Themen sind die Notwendigkeit und Dringlichkeit des Handelns und eines Systemwandels. Die werden im Radio übertragen.

Was fordern Sie konkret?

Marten Olsen, 25, ist Mitglied bei Sitzenbleiben! und zudem bei der Anti-Kohlekraft-Bewegung „Ende Gelände“ aktiv.

Wir wollen kostenlosen öffentlichen Nahverkehr und eine autofreie Innenstadt. Der öffentliche Raum ist für Menschen und nicht für Autos da. Deshalb organisieren wir eine Sitz­blockade, wir nehmen uns die Straße zurück und zeigen, was wir uns für diesen Platz stattdessen vorstellen. Außerdem fordern wir eine bessere Fahrradinfrastruktur, damit das Fahrrad Hauptverkehrsmittel werden kann. Das ist in einer Großstadt sehr sinnvoll. Wir müssen zudem aus der Kohle aussteigen und das Kraftwerk Moorburg soll abgeschaltet werden.

Warum eignet sich ein Sitzstreik dafür, diese Forderungen zu erheben?

Nur demonstrieren reicht uns nicht. Die Politik hat beim Klima versagt, wir werden ihr Nachhilfe geben. Durch die Blockade machen wir Druck, damit die Politik handelt, statt Pseudolösungen vorzuschlagen, die nur Profitinteressen dienen.

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