heute in hamburg: „Kinder teilen für Kinder“
GEBEN Kinder können heute Geschenke, die sie nicht mögen, jenen spenden, die keine bekamen
taz: Herr Kreienbaum, was war das größte Geschenk, das je an dem Spenden-Bus abgegeben wurde?
Christoph Kreienbaum: Ein riesiger Teddybär.
Was spenden die Kinder normalerweise so?
Ganz viele Spielzeuge, Bücher, Puppen, Sandkastenspielzeug und Kuscheltiere. Es handelt sich bei unserem Projekt sozusagen um eine einfache Antwort auf die Frage: Was soll ich mit den Geschenken machen, für die ich keine Verwendung finde und die zum Wegwerfen viel zu schade sind?
Wer hatte die Idee?
Vor sieben Jahren haben sich die Auszubildenden bei uns gedacht, dass sie Kindern an Weihnachten eine Freude machen wollen. Also haben wir gemeinsam beratschlagt und kamen auf die Idee, einen Bus in der Innenstadt aufzustellen, wo Kinder und Eltern ihre alten Geschenke abgeben können. Der Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) und die Hamburger Tafel unterstützen uns, weil die wissen, wo die Geschenke hinkommen sollen.
Wie ist die Resonanz bisher?
Sehr gut. Nach dem ersten Tag gestern sind schon zehn Umzugskartons voll. Wir machen uns aber heute am zweiten und letzten Tag der Aktion auf noch mehr Unterstützer gefasst.
Wie läuft die Aktion genau ab?
Ab zehn Uhr werden die Türen vom Bus geöffnet und die Geschenke können bis 18 Uhr abgegeben werden. Als kleine Geste gibt es eine Tafel Schokolade für jeden, der etwa spendet. Dann werden die Geschenke in Umzugskartons gepackt und am Donnerstag dann an die Tafel und den ASB weitergeleitet, die die Geschenke verteilen.
Gibt es auch einen pädagogischen Hintergedanken?
Ach, leuchtende Kinderaugen reichen uns da schon. Aber klar gibt es neben den sozialen Aspekten – sowohl bei unseren Auszubildenden, die sich freiwillig für das Projekt engagieren, als auch bei den Kindern, die ihre Geschenke an uns spenden, um anderen Kindern eine Freude zu machen – auch eine kleine pädagogische Komponente: Kinder teilen für Kinder sozusagen.
Interview: Nora Kaiser
Spenden-Bus der Hochbahn: 10 bis 18 Uhr, Reesendammbrücke am Jungfernstieg
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