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heute in bremen„Taubensind hier allgegenwärtig“

JanCharzinski

38, arbeitet als Veranstaltungsmanager im Fachbereich für Kunst und Design an der Hochschule für Künste und koordiniert die Jahresausstellung.

Interview Jasmin Koepper

taz: Herr Charzinski, was ist das „Influencers Taubenheim“?

Jan Charzinski: Das ist die Gesamtheit der Beiträge der Hochschule für Künste im Rahmen des Open-Space-Projekts. Es umfasst eine Online-Präsentation der Jahressausstellung Paradiesvögel, wöchentlich wechselnde Ausstellungen des Fachbereichs Kunst und Design, sowie Konzerte und die Ausstellung der preistragenden Arbeiten des Frese-Design-Preises live auf dem Domshof. Dort wurde als Ausstellungsort eine Gerüststruktur errichtet, die an einen Vogelkäfig oder Vogelturm erinnert, die es für Krähen und Raben in Japan gibt.

Und warum der Name?

Ursprünglich war Influencer als eine kritische und witzige Hommage an die Influencergeschichte rund um Jan Böhmermann gedacht. Zuerst wollten wir es „Influencers Kuckucksheim“ nennen, aber wir haben uns dann für Taubenheim entschieden, weil Tauben hier allgegenwärtig sind. Auf dem Domshof kann man wie die Tauben seine Runden drehen und sich heimelig fühlen.

Und wer sind die Paradiesvögel?

Das ist eine bunte Schar von Studierenden aus den Studiengängen Digitale Medien und Integriertes Design, die in der Jahresausstellung ihre Abschlussarbeiten präsentieren. Wie Vögel werden sie dieses Jahr mit ihrem bunten Federkleid flügge und gehen in die Welt.

Um was geht es in den Arbeiten?

Die Themen sind völlig divers. Die Studierenden widmen sich ästhetischen, politischen, sozialen und kulturellen Fragestellungen. Mal offensiv, mal hintergründig, mal abstrakt wird beispielsweise Nachhaltigkeit als Kategorie des Designs präsentiert, Genderdiskurse in modische und fotografische Diskurse eingewoben oder Ressourcenmanagement kritisch hinterfragt. Und auch die genutzten Medien sind ganz unterschiedlich.

Ausstellungseröffnung „Paradiesvögel“: 18 Uhr, im „Influencers Taubenheim“, Open Space am Domshof

Gibt es einen Bezug zur Innenstadt?

Nicht direkt, denn die Arbeiten der Jahresausstellung sind in den letzten beiden Semestern entstanden und zu der Zeit war es noch nicht klar, dass es diese Open-Space-Präsentation geben wird. Trotzdem sind die Themen der Arbeiten beeinflusst von den Eindrücken aus der Stadt und natürlich auch von den Coronabedingungen. Es sind Themen, die uns alle in unserem Alltag beeinflussen.

Was können Be­su­che­r:innen in der Ausstellung lernen?

Dem Begriff Design wird eine neue Bedeutung gegeben, indem es nicht allein um funktionelle Bedeutung geht, sondern um die formalästhetische Untersuchung. Man lernt, wie Mode neu gedacht werden kann, wie Technik die Natur beeinflusst und wie Keramik geformt werden kann. Zu jeder Arbeit wird es einen QR-Code geben, unter dem es noch mehr Informationen gibt.

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