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heute in bremen„Wir lassen uns nicht einschüchtern“

Jana Reichenberger heißt eigentlich anders und engagiert sich bei Ende Gelände Bremen gegen fossile Energieträger.

Interview Lisa Bullerdiek

taz: Warum protestiert Ende Gelände jetzt schon gegen Gas, obwohl noch nicht mal die Zeit des Öls vorbei ist?

Jana Reichenberger: In Brunsbüttel wird ja gerade das Fracking-Gas-Terminal gebaut. Wir wollen lieber früh anfangen und den Bau verhindern, bevor sie damit beginnen. Deswegen sind die anderen Kämpfe zum Beispiel gegen Öl aber noch nicht vorbei.

Ist Gas so schlimm wie Öl?

Ja, aber Gas wird häufig als die klimaschonende Variante verkauft. Dabei ist Gas eine fossile Sackgasse. Es hat weniger CO2, aber dafür viel mehr Methan, das dann einen viel stärkeren Treibhauseffekt hat. Unser Slogan ist ja auch: Sauberes Gas, eine dreckige Lüge.

Was entsteht da in Brunsbüttel?

Da wird ein Terminal gebaut, wo auch viel Fracking-Gas ankommen wird. Es wird von dort dann weitergeleitet. In der EU sind die Gasbohrungen in den meisten Ländern verboten, weil es extrem klimaschädlich ist und Böden und Wasser verunreinigt. Das hält die Regierungen aber nicht davon ab, Fracking-Gas vor allem aus Ländern des Globalen Südens zu importieren. Daran sieht man die weltweite Klimaungerechtigkeit. Es gibt überall auf der Welt indigene Gruppen von Menschen, die an den Orten der Zerstörung dagegen kämpfen. Mit denen wollen wir uns solidarisieren. Die Blockade findet an einem Aktionstag gegen Gas und Kolonialismus statt.

Was wollt ihr tun?

Wir wollen uns mit unseren Körpern dem Bau der Gas-Infrastruktur entgegenstellen und zivilen Ungehorsam üben.

Also euch in den Weg setzen und stellen?

Ja, genau.

Was findet heute statt?

Heute gibt es eine Infoveranstaltung und ein Aktionstraining. Die Infoveranstaltung dient vor allem dazu zu sehen, warum das wichtig ist. Wir haben uns vorher vor allem mit Kohle beschäftigt und jetzt erst mit Gas. Auch Menschen, die nicht an Aktionen teilnehmen wollen, können kommen. Die Aktionstrainings bieten wir an, damit Menschen nicht unvorbereitet in eine Aktion gehen und damit sie auf einen Umgang mit Polizeigewalt gegen Klima-Aktivisti vorbereitet werden.

Habt ihr Angst, dass die CDU sich wieder über das Aktionstraining beschwert?

Was heißt Angst? Das kann natürlich passieren, aber wir lassen uns davon nicht einschüchtern.

Infoveranstaltung und Aktionstraining von Ende Gelände zur Sommeraktion in Brunsbüttel, Altes Sportamt, ab 18.30 Uhr

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