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heute in bremen„Kreative Ideen gegen Gewalt entwickeln“

Foto: Jan Meier

Tobias Peters 47, ist Projektleiter des Bremer Jugendpreises „Dem Hass keine Chance“.

Interview Dana Ehlert

taz: Herr Peters, „#allezufrieden?“ ist das Motto des diesjährigen Bremer Jugendpreises „Dem Hass keine Chance“. Wer ist zufrieden und wer nicht?

Tobias Peters: Das ist genau das, was wir herausfinden wollen. Die Landeszentrale für politische Bildung, die den Preis seit vielen Jahren organisiert, hat das Thema 75 Jahre Kriegsende beziehungsweise Frieden in Europa als Anlass genommen für den diesjährigen Wettbewerb. Es ist uns wichtig, historische Themen miteinzubeziehen. Die Jugendlichen können die Historie auf aktuelle Themen beziehen oder damit verknüpfen. Es können auch Zukunftswünsche der Menschen aufgegriffen werden. Jedes Jahr gibt es ein neues Motto. Das Ziel ist es, junge Menschen kreative Ideen gegen Gewalt und Hass entwickeln zu lassen. Sie sollen sich einsetzen für Toleranz und Offenheit.

Heute werden die Preise übergeben. Welches Projekt hat gewonnen?

Wir übergeben heute nicht alle Preise. Es gibt keine Preisverleihung im herkömmlichen Sinne. Jeder Preis wird einzeln übergeben beziehungsweise übermittelt. Der Bremer Bürgermeister Andreas Bovenschulte wird heute den Senatspreis an Kultur vor Ort für das Projekt „Kunst, los!“ übergeben. Es ist einer von insgesamt 16 Preisen.

Was war daran so überzeugend?

Übergabe des Senatspreises an das Projekt „Kunst, los!“, heute unter Ausschluss der Öffentlichkeit im Atelierhof Roter Hahn

Das Gesamtpaket. Das Projekt „Kunst, los!“ besteht, neben den Projektleiter*innen und Künstler*innen, aus einer Gruppe von 24 Schüler*innen von der Oberschule Ohlenhof in Gröpelingen. Einem Stadtteil, der von Mehrsprachigkeit lebt und von Armut betroffen ist. Manche der Schüler*innen haben selbst Kriegserfahrungen gemacht, viele von ihnen leben noch nicht lange in Bremen. Im Rahmen des Projektes haben die Schüler*innen ihre Ideen zum Thema „#allezufrieden?“ entwickelt und eigenständig umgesetzt: durch Zeichnen, Sägen, Kleben entstanden ihre individuell erstellten Pappreliefs. Diese Reliefs zeigen von jedem Einzelnen, wie sie zufrieden sind und was Zufriedenheit mit ihnen macht. Dazu setzten sich die Schüler*innen mit den Begriffen „Frieden“ und „Nie wieder Krieg“ in den von der Gruppe gesprochenen Sprachen auseinander.

Was können Kinder und Jugendliche gegen Hass unternehmen?

Der Wunsch ist natürlich, dass man bereits im Kleinen anfängt. Also im persönlichen Miteinander. Vielfalt sollte anerkannt werden. Mit kleinen Gesten lässt sich viel bewirken.

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