heute in bremen: „Die Verträge sind unkündbar“
Alfred Zinke,72, ist Rentner und seit 2014 bei Attac Bremen aktiv. Vorher hat er in der Softwareentwicklung gearbeitet.
Interview Mahé Crüsemann
taz: Herr Zinke, Sie sind bei Attac Bremen aktiv – was ist da Ihr Steckenpferd?
Alfred Zinke: Seit 2014 bin ich jetzt aktiv und beschäftige mich hauptsächlich mit dem Thema Freihandelsabkommen und Welthandelspolitik.
Warum ist das Thema Freihandelsabkommen so wichtig?
Freihandelsabkommen haben mächtigen Einfluss auf die Politik und behindern sie oft. Die Interessen von Konzernen werden durchgesetzt. Nachhaltigkeit ist meist leider nur ein symbolisches Vorhaben. Es steht immer noch Wirtschaftswachstum im Vordergrund. „Freihandelsabkommen“ ist ein schwieriger Begriff und den meisten ist nicht ganz klar, was es damit auf sich hat. Das sind aber wichtige Dinge. Wir müssen darauf hinweisen, dass da etwas konträr lauft, nämlich das Ziel Wachstum entgegen dem Vorhaben, den Klimawandel aufzuhalten. Was außerdem viele nicht wissen: Freihandelsabkommen sind Völkerrechtsverträge, also praktisch unkündbar.
Ist Attac Bremen zum Thema Freihandelsabkommen auch mit anderen Gruppen im Kontakt?
Vortrag und Diskussion: „Der Weg zur Klimahölle ist mit Freihandelsabkommen gepflastert“ von Attac Bremen. 19 Uhr, Falstaff/Theater am Leibnitzplatz
Ja, wir sind da sehr aktiv. Mein Kollege Klaus Berger arbeitet auch bei bundesweiten Aktionen mit. Da soll gerade ein Factsheet zum Thema entstehen. Das ist meiner Meinung nach wichtig, dass wir da vernetzt sind.
Und was genau geschieht heute Abend?
Die Referenten werden vier kurze Vorträge halten. Zuerst geht es um das Klimaproblem im Allgemeinen, da wird das aktuelle Problem noch mal zusammengefasst. Dann werde ich etwas zu Handelsabkommen erzählen, mit Freihandelsabkommen als konkretes Beispiel. Danach wird es um Welthandelspolitik gehen. Und im letzten Vortrag fragt der Referent: Was tun? Also was sind die konkreten Folgen der Freihandelsabkommen? Im Anschluss diskutieren wir dann.
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