heute in bremen: „Sehr viele Äpfel werden gar nicht geerntet“
Interview Mahé Crüsemann
taz: Frau Weber, was tut die Kinder- und Jugendfarm Habenhausen?
Jutta Weber: Wir sind eine Kinder- und Jugendeinrichtung. Unsere Tür ist immer offen und das für alle. Auf unserer Farm können Schulklassen und andere Gäste draußen sein, spielen. So wird auch Sozialverhalten durch das Spielen mit anderen Kindern oder den Umgang mit unseren Tieren geschult.
Der Pomologe Michael Ruhnau ist heute beim Apfeltag auch zu Gast – was macht ein Pomologe?
Ein Pomolge ist ein sogenannter Apfel-Sachverständiger. Das ist einer, der Äpfel bestimmen kann. Anhand vom Aussehen, dem Geruch, der Haptik und so weiter kann er eben sagen, was für eine Sorte von Apfel man vor sich hat.
Warum muss ich Äpfel denn bestimmen? Ist Apfel nicht einfach gleich Apfel?
Im Herbst sind die Äpfel ja fast alle gleichzeitig reif und man hat plötzlich total viele. Da ist es dann gut zu wissen, was man damit anfangen kann. Bei einer Verkostung kann man dann direkt schmecken, dass Apfel eben nicht gleich Apfel ist. Manche eigenen sich zum Einkochen, andere vielleicht besser zum Backen.
Wie ist denn die Ernte dieses Jahr ausgefallen?
Apfeltag auf der Kinder- und Jugendfarm in Habenhausen, Vormittagsprogramm ab 11 Uhr, Nachmittagsprogramm ab 15 Uhr, Ohserstraße 40a
Letztes und auch dieses Jahr waren die Sommer sehr trocken. Auf der Farm sieht man auf jeden Fall Trockenschäden. Ich habe eigentlich damit gerechnet, dass die Ernte dieses Jahr eher schlecht wird, aber wir hatten extrem viele Äpfel. Aber auch das kann problematisch sein. Wenn die Bäume gut blühen und viele Früchte tragen, aber im Sommer die Äste trocken sind und abbrechen, dann geht es den armen Bäumen auch nicht gut.
Wie kann ich mit Äpfeln Klimaschutz machen?
Viele Leute haben selber einen Apfelbaum im Garten und wissen gar nicht, welche Sorte das ist. Sehr viele Äpfel werden darum gar nicht geerntet. Wir wollen zeigen: Jeder kann ganz einfach selber etwas tun für den Klimaschutz. Und das geht eben auch mit Äpfeln. Jeder Apfel, der nicht im Supermarkt gekauft wurde, ist nicht gespritzt, nicht gekühlt und nicht transportiert worden. So spart man eine Menge CO2 ein.
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