heute in bremen: „Es kommen Leute von überall her“
Interview Lukas Scharfenberger
taz: Herr Alatassi, was ist eine „internationale Stadmusikanten-Session“?
Bassam Alatassi: Es kommen Leute von überall her und spielen ihre Musik. Sie können alles spielen, was sie wollen. Sie kommen aus dem arabischen Raum oder irgendwo anders her und spielen dann meistens ihren eigenen Stil. Wir hatten schon Blues und Country, aber auch orientalische Musik bei uns auf der Bühne.
Was verstehen Sie unter einem Stadtmusikanten?
Mein Job ist es, auf der Straße Musikant*innen zu suchen. Meistens finde ich welche am Brill oder im Viertel, da sind zum Beispiel Akkordeon- und Gitarrenspieler*innen. Ich lade sie dann ein, zu unserer Session zu kommen. Deswegen heißt es Stadtmusikanten-Session. Es können aber auch alle anderen kommen, die Lust haben, Musik zu machen.
Wie läuft so eine Session ab?
Sie dauert von 19 bis 23 Uhr. Die Leute können alleine oder in einer Formation auftreten und dann so 20 bis 30 Minuten spielen. Danach hat jeder die Gelegenheit, mit allen anderen zusammen zu improvisieren und einfach zu jammen. Ich bin dann auch dabei und gehe mit Frauke Wilhelm von „Golden City“ und einem Freund, der Gitarre spielt, auf die Bühne. Wer mitspielen will, kann sich auch gerne heute noch bei uns melden.
Sie sind auch eine der Formationen die auf der Session spielen?
Internationale Stadtmusikanten-Jam-Session: „Golden City“, Zum Lankenauer Höft 8, 19 Uhr
Ja genau. Frauke Wilhelm spielt auf einer Flöte, ich bin da mit meiner Cajon und einer singt auf Arabisch.
Was ist das „Golden City“?
Eine Hafenkneipe. Es ist auch ein Kulturprojekt mit Musik und Schauspielern und Theaterstücken. Frauke Wilhelm macht solche Sachen seit 15 Jahren und das „Golden City“ gibt es seit 2011. Ich selbst arbeite seit drei Jahren als Schlagzeuger und Tontechniker dort.
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