heute in bremen: „Weniger vom Auto geprägt“
Interview Moritz Warnecke
taz: Herr Köhler-Naumann, Ihre Initiative will heute Autos mit Geschenkpapier einwickeln, warum ?
Wolfgang Köhler-Naumann: Damit wollen wir Falschparker*innen auf eine freundliche Art auf ihr Fehlverhalten hinweisen. Dazu werden wir nach Fahrzeugen suchen, die für andere Verkehrsteilnehmer gefährdend abgestellt sind. Zum Beispiel auf einem Radweg, wodurch Fahrradfahrer*innen auf die Straße ausweichen müssen. Letztlich werden wir wohl nur ein Auto verkleiden, weil das Einwickeln so lange braucht.
Es ist bereits die zweite „Falschparkbescherung“. Welche Reaktionen hat es auf die letzte gegeben?
Die Anwohner und Passanten haben durchaus interessiert reagiert. Manche sind der Aktion zustimmend begegnet, andere aber auch ablehnend. Insgesamt sind aber alle freundlich miteinander umgegangen. Der/die Fahrzeughalter*in war leider nicht aufgetaucht.
Sind die Falschparker Ihr einziges Ziel oder steckt noch mehr dahinter?
Aktion gegen Falschparker:
15.30 Uhr, Bereich Münchner Straße, Findorff
Diese Aktion richtet sich vorrangig gegen das Falschparken. Darüber hinaus fordert unsere Initiative eine generelle Neubewertung der Nutzung des öffentlichen Raumes. Dazu haben wir den Bürgerantrag „PLATZ DA!“ aufgesetzt, in dem wir drei Forderungen an den Senat stellen: Geltende Parkverbote konsequenter durchsetzen, bis 2022 eine flächendeckende Parkraumbewirtschaftung realisieren und wesentlich mehr in Fuß-und Radwege investieren. Wir wollen einen Stadtverkehr, der weniger vom Auto geprägt ist und damit auch für unsere Zukunft tauglicher ist.
Was passiert mit dem Geschenkpapier?
Wir hoffen natürlich, dass es letztlich im Altpapier landet – sei es durch die Fahrer*in oder durch uns – und wieder recycelt wird.
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen