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heute in bremen„Sich einreihen in eine Bewegung“

Foto: privat

Nils Bolm, 39, arbeitet in der persönlichen Assistenz und ist Mitglied im „Bündnis für den Bremer Kohleausstieg“.

Interview Simone Schnase

taz: Herr Bolm, aus welchen Akteuren setzt sich das Bündnis für den Bremer Kohleausstieg zusammen?

Nils Bolm: Unser Bündnis gibt es seit zwei Monaten und setzt sich sozusagen aus Delegierten verschiedener Gruppen zusammen: Leute von der Grünen Jugend, von Greenpeace Bremen, der Interventionistischen Linken und der neuen Klimagruppe „Wurzelwerk“ sind mit dabei.

Anfang Juni gab es ja eine Fake-Pressemitteilung, in der im Namen der SWB behauptet wurde, das Unternehmen würde nun aus der Kohlestromproduktion aussteigen. Waren Sie das?

Natürlich nicht. Aber wir fanden die Aktion sehr griffig und auf den Punkt gebracht.

Das Motto des heutigen Abends lautet „Kohleausstieg selber machen“ – was meinen Sie damit?

Dass man lokal vor Ort selber aktiv werden muss und nicht immer auf die Bundespolitik setzen sollte. Man sollte schauen, was vor der eigenen Haustür passiert, Öffentlichkeit herstellen und sich einreihen in eine Bewegung, die es ja auch woanders gibt. Immerhin werden in Bremen drei Kohlekraftwerke betrieben. Und natürlich sollte man den Stromanbieter wechseln: Weg von der SWB hin zu einem Anbieter, der ausdrücklich keine Kohleverstromung anbietet.

Setzt sich Bremens Umweltsenator ausreichend für den Ausstieg aus dem Kohlestrom ein?

Info-Abend des Bündnisses für den Bremer Kohleausstieg mit Film, Vortrag und Diskussion: 20 Uhr, KlimaWerk-Stadt, Westerstraße 58

Er setzt sich für eine bundesweite Lösung ein. Wir wollen erreichen, dass vor Ort mehr geschieht.

Sie wollen heute Abend auch über mögliche Aktionsformen diskutieren. Welche könnten das ein?

Wir zeigen zum Einstieg eine Dokumentation über die Kohlekämpfe im Rheinland. Das ist eine sehr große Bewegung geworden mit vielen unterschiedlichen Protagonisten und Aktionsformen. Sie kann viele Anknüpfungspunkte und Inspirationen für Bremen bieten. Was wir daraus machen, wollen wir dann aber gemeinsam erarbeiten.

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