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heute in Bremen„Ich bin der Frühling“

Erwachen Der meteorologische Frühlingsbeginn ist am 1. März – der astronomische kommt noch

Foto: dpa
Frühlings beginn

meteorologischer, beginnt jedes Jahr am 1. März und unterscheidet sich darin vom astronomischen und phänologischen.

taz: Sie sind also der Frühlingsbeginn. Habe ich mir anders vorgestellt.

Meteorologischer Frühlingsbeginn: Wenn das gleich schon so losgeht, habe ich keine Lust mehr auf das Interview. Wenn Sie über Bienchen und Blümchen reden wollen und dieses öde Zeug, müssen Sie mit jemand anderem sprechen.

Mit wem denn?

Dem phänologischen Frühlingsbeginn.

Wann ist der?

Was weiß denn ich. Ist doch jedes Jahr anders. Und mit dem Klimawandel werden die Karten neu gemischt.

Der hat keinen festen Termin?

Nee, da müssen Sie aus dem Fenster gucken und die Natur beobachten. Und sich überlegen, ob Sie den Vorfrühling, den Erstfrühling oder den Vollfrühling meinen.

Vorfrühling?

Bingo! Der hat jetzt angefangen. Schneeglöckchen blühen, Hasel bringt Allergiker zur Verzweiflung.

Zurück zu Ihnen. Ich dachte immer, Frühling beginnt am 20. März.

Sie sind ja großartig vorbereitet. Das ist der astronomische Frühlingsbeginn. Ich weiß gar nicht, ob es sich lohnt, Ihnen das zu erklären.

Versuchen Sie es.

Am astronomischen Frühlingsbeginn sind Tag und Nach genau gleich lang, die Sonne steht senkrecht über dem Äquator, sag ich mal so ganz ungeschützt.

Sind Sie noch bei mir?

Ja.

Dann wirds noch mal kompliziert. Zwischen zwei Frühlingsbeginnen sollen immer exakt 365 Tage, fünf Stunden, 48 Minuten und 45,261 Sekunden liegen. So lange dauert die Sonnenumrundung. Und weil unser Kalenderjahr aber immer 365 Tage hat …

… würde sich der Frühlingsbeginn immer weiter nach hinten verschieben!

Wow. Genau. Deshalb haben wir Schaltjahre.

Und was ist jetzt mit Ihnen?

Mich gibt es, weil die Weltorganisation für Meteorologie, eine Unterorganisation der UN, das so wollte. So kann man weltweit die Jahreszeiten besser zuordnen und vergleichen. Sie wissen schon, Frühling, Sommer, Herbst und Winter. Dauern alle drei Monate. Soll ich Ihnen noch ein Geheimnis verraten?

Ja, bitte!

Frühling ist, wenn Sie sich danach fühlen.

Interview: Eiken Bruhn

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