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heute in Bremen„Frauen haben es schwer“

Workshop Die Selbsthilfeorganisation „Women in Exile“berät Frauen in Flüchtlingsheimen

Foto: Archiv
Elisabeth Ngari

59, stammt aus Kenia, ist Mitgründerin von Women in Exile und gewann 2014 den taz-Pantherpreis.

taz: Frau Ngari, Sie sind mit „Women in Exile“ seit drei Wochen auf Bustour. Was haben Sie bisher erlebt?

Elisabeth Ngari:In einigen Flüchtlingsunterkünften hat der Sicherheitsdienst BewohnerInnen davon abgehalten, mit uns Kontakt aufzunehmen. Wir durften nicht mit den Frauen in der Unterkunft reden und sie haben sich nicht getraut, zu uns herauszukommen. Als wir auf Kontakt bestanden haben, hat der Sicherheitsdienst die Polizei gerufen.

Welche Probleme haben geflüchtete Frauen in Deutschland?

In Flüchtlingsunterkünften herrschen schlimme Bedingungen und es gibt hygienische Probleme. Geflüchtete haben keine Privatsphäre. Der Zugang zu medizinischer Versorgung ist vollkommen unzureichend. Trotz der neu eingeführten Gesundheitskarte für Flüchtlinge müssen wir vor Facharztterminen eine Erlaubnis vom Sozialamt einholen. Das bedeutet, dass unqualifiziertes Personal über unsere Leben entscheidet. Gerade für Frauen mit Kindern ist es besonders schwer, da es zu wenig ÜbersetzerInnen und kaum DolmetscherInnen gibt. Durch die Sprachbarriere kann es für Frauen sehr schwer sein, von ÄrtzInnen verstanden und behandelt zu werden.

Was fordern Sie?

Die bestehenden Gesetze sind diskriminierend und müssen verändert werden. Alle Geflüchteten hatten gute Gründe, hierher zu kommen. Jede soll freien Zugang zu medizinischer Versorgung haben. Alle Kinder sollten die Möglichkeit haben, zur Schule zu gehen. Die Flüchtlingsunterkünfte, wie sie jetzt bestehen, müssen abgeschafft werden.

Women in Exile wurde 2002 gegründet. Was hat sich für Sie in den letzten Jahren verändert?

In unserer Gruppe gibt es mehr Diversität. Frauen aus vielen verschiedenen Ländern kommen zu Treffen, teilweise reichen unsere Kapazitäten nicht aus. Viele Frauen bringen Kinder mit. Im Augenblick ist nur ein Kind dabei. Manche Frauen haben die Tour frühzeitig verlassen, um wieder bei ihren Kindern zu sein.

Interview: Sebastian Krüger

Workshop für geflüchtete Frauen: 10 h, Haus im Park, Klinikum Ost; Kundgebung: 17 h, Theater am Goetheplatz

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