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herzensortDas bessere Netflix-Abo

Abends halb neun in Deutschland. Eine Ar­beit­neh­me­rin mit Bürojob fläzt sich auf die Couch, um nach einem Tag voller E-Mails und Videocalls vor dem heimischen Bildschirm die müden Augen zu erholen. Genervt sichtet sie die endlosen Angebote gängiger Streamingplattformen: alles langweilig, immer das gleiche. Also doch wieder die schlecht gealterte Sitcom anmachen, bei der es sich parallel durchs Internet dümpeln lässt?

Ein Weg aus dieser Misere führt – überraschenderweise – in die weitläufigen und oft nutzerfeindlichen Tiefen der ARD-Mediathek. Dort finden sich Schätze gepflegter Werktagsunterhaltung. In der Doku-Serie „In höchster Not“ kann man Bergrettern bei der Arbeit zugucken und sich über die Selbstüberschätzung unerfahrener Wanderer aufregen. Eine Folge „Weltspiegel“ belegt, dass gute Auslandsberichterstattung möglich ist. Spargelfans finden eine mehrteilige Serie zum „Königsgemüse“, Orcafans können stundenlang Wale beobachten. Und spätestens bei Spielfilmen wie „Sprich mit mir“ fragt man sich dann, ob der so unbeliebte Rundfunkbeitrag nicht doch das bessere Netflix-Abo sein könnte. Lin Hierse

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