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herzensortDas Woo-Girl am Streckenrand

Wenn sie um 10 Uhr losrennen, sind sie gegen 10.22 Uhr bei Kilometer 5, rechnen wir grob. Vielleicht auch etwas später, beim Start tummelt es sich noch. Wir rasen auf unseren Fahrrädern durch den Wald, am Müggelsee entlang, wollen auf keinen Fall den Moment verpassen, an dem unsere Freun­d:in­nen an der 5-Kilometer-Marke vorbei rennen. Ich rufe den ersten Läu­fe­r:in­nen entgegen „Wohoooo! Let’s goo“, die Stimme muss noch wach werden. Unsere Blicke suchen nach vertrauten Gesichtern. Wo sind sie? Da, die apricotfarbene Cap, wir grölen.

Dann wieder aufs Rad, zum nächsten Anfeuerposten. Den gequältesten Läu­fe­r:in­nen lässt sich bei Kilometer 18 noch ein Lachen entlocken, wenn man genug jubelt. Ich löse Elektrolyte in Wasser auf, halte die Flasche an der Seitenlinie bereit. Da ist sie wieder, ich renne ein paar Meter mit, während sie trinkt. „Du bist die Besteeee. Woooooo!“, schreie ich ihr hinterher und frage mich, ob ich in der Fankurve des Müggelsee-Halbmarathons genauso viele Endorphine ausschütte wie beim Laufen selbst. „Ich wusste gar nicht, dass so ein Woo-Girl in dir steckt“, sagt ein Freund. Ich auch nicht.

Sophie Fichtner

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