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gurke des tages: frau will fischen, ohne zu fischen

In Spanien ist eine der letzten Männerbastionen gefallen: Nach 750 Jahren erhielt Helena Marca als erste Frau das Recht, im See Albufera südlich der Hafenstadt Valencia Fische zu fangen. Sie durfte sich nach einem jahrelangen Rechtsstreit als Mitglied des Berufsverbandes der Fischer in der 900-Seelen-Gemeinde El Palmar eintragen, berichteten spanische Medien am Mittwoch. Der aus einer mittelalterlichen Zunft hervorgegangene Verband entscheidet über die Fangrechte auf dem See. Er steht seit dem 13. Jahrhundert nur Männern offen. Das Männergremium hatte sich bislang allen Gerichtsurteilen widersetzt, auch Frauen zuzulassen. Im Juni verurteilte ein Gericht die Vorsitzenden des Verbandes daraufhin zu je zehn Monaten Haft. Helena Marca kündigte allerdings jetzt an, dass sie ihr mühsam erstrittenes Recht nicht wahrnehmen werde und keine Netze in dem See auswerfen wolle. Demnächst wird Frau Marca übers Wasser gehen wollen und es bei der obersten Behörde erfolgreich einklagen. Dann aber wird sie es einfach nicht tun – aus Prinzip.

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