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Archiv-Artikel

grünliche Rote Partei auf Themenklau

Beim Dreikampf um die Wählergunst im linken Lager konnten sich die Grünen bislang entspannt zurücklehnen und zusehen, wie der linke Flügel der SPD erodierte. Die Wahlumfragen sagten den Grünen stabile Hochs vorher. Mit der Linkspartei mussten sie sich nur im Zuge der Koalitionsarithmetik befassen. Als direkte Konkurrenz war die Linke kaum wahrnehmbar.

KOMMENTAR VON JAN KAHLCKE

Die Klimakonferenz der Linken in Hamburg könnte das Ende dieser bequemen Lage einläuten. Auch wenn er keine direkte Reaktion auf die vordergründige Rückbesinnung der SPD aufs Soziale ist – die Linke tut gut daran, sich nicht ewig darauf zu verlassen, dass eine desolate SPD ihrer Klientel Fußtritte verpasst.

Es ist nur logisch, dass die Linke schaut, was bei den Grünen zu erben ist. Und das ist einiges: Die Grünen haben zwar bei den letzten Wahlen immer mehr im bürgerlichen Lager gewildert – aber nicht wenige langjährige Wähler werfen ihnen vor, sie seien „Mittäter“ bei den Hartz IV-Reformen, eine sozial kalte Partei der Besserverdienenden.

Für die anstehenden Wahlen kommt der grüne Anstrich der Linken reichlich spät, aber langfristig verspricht er Erfolg.

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