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Archiv-Artikel

golden generation Bei Studiosus

taz: Herr Dietsch, was ist bei Ihnen eine Seniorenreise?

Klaus Dietsch: Zum Beispiel gibt es eine Reiseform „Service plus“. Das ist ein bisschen mehr Komfort, mehr Muße, weniger Programm. Das ist für die 65- bis 75-Jährigen. Und weil die Alterspyramide immer stärker nach oben geht, haben wir für diejenigen, die das Gefühl haben, auf einer normalen Reise nicht mehr willkommen zu sein, die „Reiseträume“ entwickelt. Die werden sehr gut nachgefragt.

Wie sieht das Programm aus?

Es wird langsamer gewandert. Es wird weniger gewandert. Man hat sehr viel mehr Aufenthalt im Hotel. Einige Angebote der Reiseträume sind Gesundheitsurlaub. Wir wollen diesen Menschen – 70 plus – die Angst nehmen, beim Reisen zu stören.

Sind Sie in dieser Beziehung auf dem Markt die Avantgarde?

Auf jeden Fall für diese Altersgruppe. Seniorenreisen werden nicht oft angeboten. Als wir anfingen, dieses Produkt zu entwickeln, gab es einen Veranstalter, der unter dem Namen „Seniorenreisen“ Insolvenz anmelden musste, denn unter dem Namen „Senior“ fährt niemand. Deshalb heißen diese Reisen „Best Ages“, „Golden Ages“, wie auch immer. Das Wort „Senior“ jedenfalls sollte man nicht verwenden.

Warum?

Das Wort „Senior“ hat bei uns keinen guten Klang. Es hat etwas mit Altwerden zu tun, in Amerika hat es mit Erfahrung zu tun wie zum Beispiel der Seniorpräsident. Bei uns ist „Senior“ so viel wie „Du kommst bald ins Heim“.

Sind Ihre Reiseträume ein Marktsegment mit Zukunft?

Es sollen nach Statistiken heute schon 51 Prozent der Bevölkerung über 50 Jahre alt sein. Und wenn wir das mit der guten medizinischen Versorgung weiter betrachten auf die nächsten dreißig Jahre, dann wird diese Altersgruppe in den nächsten Jahren auf 60 Prozent steigen. Und bis dahin wollen wir unsere Hausaufgaben gemacht haben und mit einem fertigen Produkt dastehen.

Wer kann sich solche Reisen leisten?

Also Sie können für unter 1.000 Euro hier in Europa mit Reiseträume verreisen.

INTERVIEW: EDITH KRESTA

Dr. Klaus A. Dietsch macht die Öffentlichkeitsarbeit beim Reiseveranstalter Studiosus. Infos: www.studiosus.com