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Archiv-Artikel

gentech-industrie Vorerst nur eine Verlobung

Eine deutsch-amerikanische Zusammenarbeit der besonderen Art verkündeten diese Woche der Ludwigshafener Chemiekonzern BASF und der in St. Louis, Missouri, beheimatete Biotech-Konzern Monsanto. Die beiden Giganten werden künftig bei der Erforschung, Entwicklung und Vermarktung von Gentech-Saatgut kooperieren. Die Vereinbarung umfasst einige der wichtigsten Nutzpflanzen – Mais, Soja, Baumwolle und Raps. Die Finanzierung des Projektes teilen sich die beiden. In den nächsten zehn Jahren sollen dafür 1,2 Milliarden Euro zur Verfügung gestellt werden. Von den erwarteten Gewinnen wird Monsanto 60 Prozent erhalten, die restlichen 40 gehen an die BASF. Eine Elefanten-Hochzeit ist das Ganze noch nicht, aber vielleicht ist es ja schon die Verlobung. Der US-Konzern Monsanto ist derzeit weltweit der Größte bei Gentech-Saatgut – bekannt und gehasst aber auch für seine aggressive Vermarktung. Für BASF-Vorstandschef Jürgen Hambrecht ist es trotzdem der Wunschpartner: Der beste, „den es auf dieser Erde gibt“. Die BASF erhofft sich durch die Kooperation einen besseren Zugang zum Markt. Denn anders als der – bisherige – Konkurrent Monsanto hat das Ludwigshafener Unternehmen in den letzten Jahren keine „eingeführten“ Saatgutunternehmen aufgekauft. Auch die eigenen Erfahrungen mit den zum Teil sehr komplizierten Zulassungsverfahren von Gentech-Saatgut sind nicht sehr ausgeprägt. Da hat Monsanto einfach mehr vorzuweisen, auch wenn es nicht immer mit rechten Dingen zugeht.

WOLFGANG LÖHR